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Die Duftmarke: EBM-Klimaziffer

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In Zeiten hoher Inflation, gestiegener Kosten und unwilliger Berliner Ampel, die partout das Steuersäckel für MFA- oder auch Ärzte-Boni nicht aufmachen möchte, ist radikales Umdenken angesagt. So, wie zum Beispiel die niedergelassenen Urologen es machen, die – mit Verweis auf ihre „prekäre Situation“ – von der Bundesregierung umfassende Unterstützung einfordern, um in Praxen mit den Folgen von Inflation und gestiegenen Energiekosten klarzukommen, ist es einfach Old School.

Gefragt sind nachhaltige Zukunftskonzepte, die nicht mehr die schnöde Leistung, sondern den ökologisch-strategisch motivierten Verzicht auf Leistungserbringung honorieren. Wer jetzt an ein – in Anlehnung an das Bürgergeld – Ärztegeld denkt, der springt gedanklich wiederum zu kurz. Niedergelassene Haus- und Fachärzte müssen sich mental darauf einstellen, die traditionell gelebten Werte des christlichen Abendlandes auf Eis zu legen, solange der Klimawandel das noch erlaubt.

Der EBM muss um eine essenzielle, fortschritts- und innovationsorientierte und vor allem ungedeckelte Klimaziffer ergänzt werden. Obligater Leistungsinhalt für je 1000 Euro pro Patient: Wann immer möglich, wird sie oder er darauf hingewiesen, dass die Praxis aus ökologischem Verantwortungsbewusstsein – und im Vorgriff darauf, dass sich vielleicht mal Vertreter der Letzten Generation am Praxisboden festkleben –, auf Weihnachtsdekoration, Osterschmuck etc. verzichtet. Das Motto: Bethlehem 2.0 – der Stall bleibt kahl und kalt.

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