Glosse

Die Duftmarke: Huu und Waa

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Wer denkt, nur Babys können Zwei-Wort-Sätze, ist auf dem Holzweg. Stilbildend für die kürzeste aller Kommunikationsformen waren nämlich unsere Vorfahren, die Schimpansen. Ugandische Forscher haben herausgefunden, dass sich die Spezies bereits seit Millionen von Jahren zwar minimalistisch, aber durchaus tiefschürfend unterhält: Sind die Tiere überrascht, riefen sie „Huu“, in aggressiver Stimmung heißt es „Waa“.

Wachsam soll man laut Forscherteam vor allem sein, wenn den Schimpansen beide Worte direkt hintereinander über die Lippen kommen: „Huu waa waa“ oder „Waa huu huu“ wiesen auf eine besonders unübersichtliche und gefährliche Gemengelage hin. Missverständnisse sind dabei angeblich so gut wie ausgeschlossen.

An dieser Stelle sollten Ärztinnen und Ärzte hellhörig werden. Denn im Praxisalltag könnte eine ähnlich primatenhafte Gesprächsführung für geradezu paradiesische Zustände sorgen. Kein Patient, der ahnungslos zurückbleibt, keine MFA, die Arbeitsanweisungen nicht versteht. Das Röntgenbild ist auffällig? „Huu!“ Das Blutbild zeigt alarmierende Werte? „Waa!“. Der Patient verschlechtert sich akut? „Hu Waaaaaaaaa!“

Übrigens: Das Zwei-Wort-Schema unserer Vorfahren eignet sich auch ganz hervorragend für die Personalpolitik von Praxen und Kliniken. So lässt sich die Frage nach der Beförderung prima mit einem überraschten „Huu“ abtun. Und für überzogene Gehaltsforderungen gibt es – genau: „Huu, waa!“

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