Doping-Experte Franke tritt aus Kommission zurück

STUTTGART (dpa). Anti-Doping-Kämpfer Werner Franke hat seinen Rücktritt aus jener Untersuchungskommission erklärt, die seit 2007 die Doping-Vergangenheit der Freiburger Uniklinik aufarbeitet.

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Das berichtete die "Badische Zeitung" am Donnerstagabend auf ihrer Internetseite. Dem Bericht zufolge kam der Molekularbiologe aus Heidelberg damit einer Aufforderung der Kommissionsvorsitzenden Letizia Paoli nach, die Franke offenbar vorwirft, Kommissionsgeheimnisse verletzt zu haben.

Der 72-Jährige hatte erst am Donnerstagmittag vor dem Landgericht Freiburg ein Verfahren gegen den langjährigen deutschen Olympia-Arzt Georg Huber verloren.

Beide hatten 2007 einen Vergleich geschlossen, der Franke unter anderem untersagt, Huber als Doper zu bezeichnen.

Der Doping-Experte reichte im vergangenen Jahr eine Anfechtungsklage gegen diesen Vergleich ein und berief sich dabei auf Aussagen des früheren Bahnradfahrers Robert Lechner, der Huber schwer belastete.

Den Schriftsätzen zu diesem Prozess fügte Franke allerdings Protokolle jener Aussagen von Lechner hinzu, die dieser im April 2011 vor der Freiburger Untersuchungskommission gemacht hatte. Darin sah Paoli offenbar eine Verletzung der vereinbarten Vertraulichkeit.

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Dr. Horst Grünwoldt 03.03.201214:42 Uhr

Der Anti-Doping-Kämpfer

Der sog. "Doping-Experte" Prof. Franke/Heidelberg hat oftmals in der Vergangenheit den vermeintlichen Arzneimittel-Mißbrauch durch Sportler jeder Leistungs-Kategorie schamlos polemisiert.
Dabei hätte er als Molekular-Biologe zu allererst Aufklärung über die riskanten und unsinnigen Menschenversuche mittels individuellen Drogen-Test an gesunden Jugendlichen auf abschreckende Weise betreiben müssen.
Stattdessen hat er nicht das Phantom "Doping" bekämpft, sondern seine personenverachtenden Anschuldigungen in Talkshowsesseln räkelnd und in zynischer Art von sich gegeben.
So etwas braucht nach m.E. der Vollzug des Arzneimittelgesetzes nicht.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt (FTA für Hygiene), Rostock

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