Eine zumutungsreiche Lektion über die Kunst des Sterbens
Die Geschichte hat märchenhafte Züge: Da ruft ein weiser alter Mann mit langem Bart seinen Sohn ans Sterbebett. Er weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Der italienische Journalist Tiziano Terzani hat Medien-Geschichte geschrieben, prägte als Korrespondent des "Spiegel" unseren Blick über Südostasien. Jetzt geht es um das letzte große Abenteuer, das Sterben. Das Zwiegespräch mit seinem Sohn Folco entspinnt sich zu einer Lebensreise über Erfolge, Niederlagen, Wünsche, Hoffnungen - und über das Loslassen. Erst das Abschiednehmen von Dingen und Menschen verhilft zu einer Freiheit, deren Kern die Wunschlosigkeit ist. "Ich wünsche mir nichts mehr. Ich spüre einfach die Schönheit, die darin liegt, dass alles, was endet, von Neuem beginnt." Terzani, der Juli 2004 starb, hinterlässt eine zumutungsreiche Lektion in der Kunst des Sterbens. Florian Staeck
Tiziano Terzani: Das Ende ist mein Anfang. Goldmann, München, 416 Seiten, 9,95 Euro
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