Tag der Suizidprävention

Erhängen ist häufigste Selbsttötungsmethode

Fast eine Million Menschen begehen nach WHO-Zahlen weltweit jährlich Suizid - der Tag der Suizidprävention am 10. September soll für das Problem sensibilisieren.

Veröffentlicht:
Etwa 100.000 Suizidversuche und 10.000 Suizide gibt es in Deutschland jedes Jahr.

Etwa 100.000 Suizidversuche und 10.000 Suizide gibt es in Deutschland jedes Jahr.

© Photos.com plus

BERLIN. In Deutschland nehmen sich jedes Jahr etwa 10.000 Menschen das Leben. 70 Prozent davon sind Männer. Dazu kommen nach Angaben des nationalen Präventionsprogramms mindestens 100.000 Versuche.

In unserem Land sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten, illegale Drogen und Aids. In anderen Industriestaaten ist die Situation kaum anders. Der Internationale Suizidpräventionstag soll jährlich am 10. September auf dieses oft unterschätzte Problem aufmerksam machen.

Initiatoren des seit rund 50 Jahren organisierten Aktionstages sind die Internationale Vereinigung für Suizidprävention und die WHO.

Bundesweit wird an diesem Tag bei Vorträgen und Veranstaltungen darüber gesprochen, wie gefährdeten Menschen geholfen werden kann. Zudem finden Gottesdienste statt, bei denen der Gestorbenen gedacht wird.

Hilfe bei Telefonseelsorgestellen und klinischen Ambulanzen

In Deutschland bieten mehr als Hundert Telefonseelsorgestellen jederzeit anonyme Beratung unter den bundeseinheitlichen und kostenlosen Telefonnummern 0800/1110111 oder 0800/1110222.

Die geschulten Mitarbeiter hören aufmerksam zu, nehmen Anteil und verweisen bei Bedarf auch an andere Einrichtungen, wie Georg Fiedler vom Nationalen Suizid-Präventionsprogramm mitteilt.

In Krankenhäusern und psychiatrischen Kliniken gibt es in der Regel Ambulanzen, an die man sich wenden kann, und einen diensthabenden Arzt, der auch in den Nachtstunden erreichbar ist.

Bei den Suizidmethoden dominierten 2012 das Erhängen (4446). Es folgte mit 1323 Fällen Medikamente, der Sturz aus der Höhe (996) und das "Legen vor ein sich bewegendes Objekt" (718). (dpa/eb)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar: Suizidprävention - aber wie?

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Patientinnen verwechselt

Prager Krankenhaus nimmt irrtümlich Abtreibung vor

#NRWEntscheidetSich

Medienkampagne zur Organspende in NRW

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System