WHO zu Gen-Babys

Expertendiskurs über umstrittene Gen-Technik nötig

Der Chef der WHO will Genom-Manipulation an Keimzellen nicht von vornherein als Therapie bei Krankheiten ausschließen. Nötig sei aber, dass sich zuvor Experten mit allen Aspekten dieser Technik auseinandersetzen.

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GENF. Im November hatte ein chinesischer Forscher die angeblich erste Geburt von Babys mit manipulierten Genomen in China bekannt gegeben und weltweit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die WHO sei nun dabei, ein Expertengremium einzuberufen, um alle Aspekte der umstrittenen Technik zu untersuchen, sagte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf.

„Genom-Editierung wirft ethische, soziale und Sicherheitsfragen auf“, so Tedros. „Es ist gut, wenn Experten sich hinsetzen und sich aller Fragen annehmen, um zu sehen, wie die Methode eingesetzt werden kann.“ Ausgangsfrage müsse sein, ob solche Methoden überhaupt in Erwägung gezogen werden sollen.

„Wir müssen sehr vorsichtig sein. Wir können Genommanipulierung nicht anfangen, ohne ein Verständnis für mögliche unbeabsichtigten Konsequenzen.“ In dem Expertengremium sollen neben WHO- und Regierungsvertretern auch unabhängige Forscher sitzen, sagte Tedros.

Forscher He Jiankui von der Southern University of Science and Technology in Shenzhen hat nach eigenen Angaben das Genom der vor Kurzem geborenen Zwillingsmädchen Lulu und Nana bei der künstlichen Befruchtung manipuliert, um sie vor einer möglichen Infektion mit dem Aids-Erreger zu schützen. (dpa)

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