Gähnen wirkt offenbar auch bei Affen ansteckend

Veröffentlicht:

Gähnen ist nicht nur bei Menschen ansteckend, auch bei Affen gibt es das Phänomen. Forscher der britischen Universität Stirling haben einer Gruppe von 22 Stummelschwanzmakaken (Macaca arctoides) ein Video mit gähnenden Artgenossen vorgespielt.

Dabei gähnten die Affen deutlich häufiger als bei einem Kontrollvideo mit einem Artgenossen, der nicht gähnt, berichten Annika Paukner und James R. Anderson in einer Online-Vorabveröffentlichung des Fachblatts "Biology Letters". Fast jedes Tier habe während des Gähn-Films und in den drei Minuten danach mindestens einmal gegähnt - durchschnittlich sogar 2,4 Mal.

Studien beim Menschen hatten gezeigt, daß sich zwischen 42 und 55 Prozent der Erwachsenen vom Gähnen anstecken lassen. Obwohl viele Wirbeltiere gähnen, ist das ansteckende Gähnen bisher nur bei den nächsten Verwandten des Menschen belegt, den Schimpansen. Bei Menschen wird das Mitgähnen auf Mitgefühl und Verständnis für ihr Gegenüber zurückgeführt.

Soweit gehen Paukner und Anderson bei ihren Affen jedoch nicht. Möglicherweise rissen die Tiere angesichts des Gähn-Videos auch deshalb ihre Münder öfter auf, weil sie dem Gegenüber in einer Abwehrreaktion die Eckzähne zeigen wollen.

Die Stummelschwanzmakaken leben in Südostasien und Südchina in Gruppen von fünf bis 40 Tieren. Ihr Sozialverhalten gilt als besonders ausgeprägt. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mehr Muskeltraining nötig

Gesundheitsreport: Menschen in Deutschland sitzen sich krank

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wann gegen Varizellen impfen nach Zoster ophthalmicus?

Mit Kasuistik

Neue Empfehlungen verändern die Therapie bei primärer Hyperoxalurie

Hohe Kostenbelastung

Mülheimer Hausarzt verklagt KV wegen Notdienst-Pauschale

Lesetipps
Eine Biene sitzt im Garten auf einer Blüte.

© Guy Pracros / stock.adobe.com

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

© Porträt: Antje Boysen/DEGAM | Sp

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

Ein älterer Mann liegt im Krankenbett und hält die Hand einer Frau

© Photographee.eu - stock.adobe.com

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft