Einstweilige Verfügung

Gericht in Niederlanden stoppt Samenspender mit über 500 Kindern

Ein Niederländer soll mit Samenspenden rund 500 Kinder gezeugt haben. Nun darf er sein Sperma nicht mehr zur Verfügung stellen. Ein zentrales Register für Samenspenden gibt es im Nachbarland nicht.

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Schematischer Darstellung von Spermien: Samenspender dürfen in den Niederlanden höchstens 25 Kinder bei 12 Familien zeugen.

Schematischer Darstellung von Spermien: Samenspender dürfen in den Niederlanden höchstens 25 Kinder bei 12 Familien zeugen.

© Vink Fan / stock.adobe.com

Den Haag. Mindestens 550 Kinder hat ein niederländischer Samenspender gezeugt - nun darf der Mann nach einem Gerichtsurteil keine Spermien mehr an ungewollt kinderlose Menschen spenden. Bei Zuwiderhandlung droht ein Zwangsgeld von 10. 000 Euro pro Fall, urteilte ein Gericht in Den Haag am Freitag. Eine Interessensvertretung und eine Mutter, die mit der Samenspende des Mannes ein Kind bekam, hatten eine einstweilige Verfügung gegen ihn beantragt und nun recht bekommen.

Der 41-Jährige hatte an Fruchtbarkeitskliniken, Samenbanken und auch über Internet-Foren an unzählige Paare sein Sperma gespendet. In mindestens 550 Fällen wurde damit ein Kind gezeugt. Der Mann wollte nach Angaben seines Verteidigers ungewollt kinderlosen Paaren helfen. Doch das Gericht urteilte, dass er Eltern bewusst falsch informiert habe über die Anzahl seiner Spenden und der gezeugten Kinder.

Erlaubt sind 25 Kinder bei zwölf Familien

Samenspender dürfen in den Niederlanden höchstens 25 Kinder bei 12 Familien zeugen. Durch diese Grenze soll Inzest verhindert werden. Denn wenn Halbgeschwister miteinander Kinder bekommen, ist das Risiko auf genetische Veränderungen hoch. Der Mann konnte die Regeln umgehen, weil es kein zentrales Register für Samenspender gibt. Wie viele Kinder der Mann im Ausland gezeugt hatte, ist nicht bekannt.

Der Mann darf sich nun auch nicht mehr im Internet als Spender anbieten. Er muss auch offen legen, welchen Fruchtbarkeitskliniken und Samenbanken weltweit er Spermien zur Verfügung gestellt hatte. Vorräte müssen vernichtet werden, urteilte das Gericht. (dpa)

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