Impfung in Pakistan
Imame verurteilen Attentate auf Impfhelfer
Impfhelfer wollten pakistanische Kinder vor Polio schützen. Doch die Helfer wurden zu Opfern - neun starben. Tausende Imame haben die Anschläge nun verurteilt.
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Demonstration in Lahore gegen die Angriffe auf Impfhelfer.
© Rahat Dar / epa / dpa
ISLAMABAD. Fast 25.000 Imame in Pakistan haben laut einem moderaten Geistlichen in ihren Freitagsgebeten die tödlichen Anschläge auf Impfhelfer in dem Land verurteilt.
Die Missbilligung sei in Moscheen überall im Land ausgesprochen worden, sagte der Vorsitzende des muslimischen Religionsrates (Ulema), Tahir Ashrafi, am Freitag.
Die Attacken, bei denen in den vergangenen Tagen neun Impfhelfer gezielt getötet und weitere verletzt wurden, bezeichnete er als "brutal und grausam".
"Weder der Islam noch pakistanische Sitten erlauben solche Taten", sagte er. "Die Verantwortlichen dieser Taten sind Bestien."
Das Land ist neben Afghanistan und Nigeria eines der drei Länder, in denen Polio noch gehäuft auftritt. Doch die Schluckimpfungen gegen die schwere Infektionskrankheit sind im Land umstritten.
Es hält sich das Gerücht, sie machten impotent. Und Taliban beschuldigten den amerikanischen Geheimdienst CIA, sie durch die Besuche von Tür zu Tür ausspionieren zu wollen.
Die WHO, die die Polio-Kampagne unterstützt, stufte die Sicherheitslage für ihre Mitarbeiter in Pakistan jüngst als "sehr gefährlich" ein. (dpa)