Japan bis Mai ohne AKW am Netz?

Veröffentlicht:

Nach Fukushima sind Behörden vorsichtiger geworden mit der Wiederinbetriebnahmegenehmigung für gewartete Meiler.

TOKIO (dpa). Von Japans 54 Atommeilern erzeugen nur noch fünf Strom. Der Betreiberkonzern Shikoku Electric Power kündigte am Freitag an, den letzten der drei Reaktoren im Atomkraftwerk Ikata auf der westjapanischen Insel Shikoku zur regulären Wartung abzuschalten.

Wenn die restlichen Meiler im üblichen Rhythmus abgeschaltet werden, ist Nippon im Mai atomkraftfrei. Auf dem Papier deckt die Atomenergie in Japan aber noch rund 30 Prozent des Stromverbrauchs.

Die Reaktoren werden in Japan alle 13 Monate für eine Wartung heruntergefahren. Ans Netz dürfen sie erst wieder, wenn die lokalen Behörden zugestimmt haben.

Seit der Atomkatastrophe in Fukushima ist dies jedoch nicht zuletzt wegen der großen Sorge der Bevölkerung über die Sicherheit der Atomkraftwerke nicht mehr geschehen.

Begrenzung der Reaktorlaufzeit auf 40 Jahre geplant

Derweil plant die Regierung, die Betriebslaufzeit für Reaktoren auf 40 Jahre zu begrenzen, wie Umweltminister Goshi Hosono am Freitag erklärte. Es wäre das erste Mal, dass Japan sich auf eine Betriebsdauer für Meiler festlegt.

Die Betreiber sollen zudem gesetzlich verpflichtet werden, Maßnahmen gegen äußerst schwere Unfälle zu ergreifen, bei denen der Reaktorkern ernsthaft beschädigt werden könnte.

Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi waren mehrere Reaktoren in Folge des schweren Erdbebens und Tsunamis vom 11. März schwer beschädigt worden. In den Reaktoren kam es zu Kernschmelzen; in die Luft, den Boden und ins Meer gelangte massenhaft Radioaktivität.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes