Unwort des Jahres

Jury gibt Entscheidung bekannt

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DARMSTADT. Für das "Unwort des Jahres 2012" sind mehr als 1000 verschiedene Vorschläge eingegangen. Welches Wort auf den Begriff "Döner-Morde" von 2011 folgt, will die Jury aus Sprachwissenschaftlern am Dienstag in Darmstadt bekanntgeben.

Bei den Einsendungen war "Schlecker-Frauen" am häufigsten genannt worden. Die Bezeichnung stammt aus der Krise der inzwischen pleitegegangenen Drogeriemarktkette Schlecker. "Döner-Morde" war ein Begriff, der für die Mordserie rechtsextremistischer NSU-Terroristen verwendet worden war.

Die häufige Nennung bedeutet aber nicht, dass die Bezeichnung "Schlecker-Frauen" automatisch auch der Favorit der Jury ist. Das Gremium entscheide unabhängig, meinte Jury-Sprecherin Nina Janich, Sprachwissenschaftlerin an der TU Darmstadt.

Eine Art Partner hat das "Unwort" bereits. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS/Wiesbaden) gab im Dezember "Rettungsroutine" als "Wort des Jahres" bekannt.

Der Begriff stehe für den Überdruss an der Schuldenkrise und immer wieder neuen Rettungskonzepten. "Beide Aktionen haben aber nichts miteinander zu tun", betonte Janich. (dpa)

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 16.01.201313:39 Uhr

Unwörter

Es ist schön, daß unsere Sprachwissenschaftler ein im makabren Sinngehalt "Unwort des Jahres" herausfinden.
Dabei wimmelt es in unserem alltäglichen (unüberlegten) deutschen Sprachgebrauch massenhaft von unsinnigen Wortkonstrukten.
Ich denke dabei spontan an "Lebensdauer" von (toten)technischen Geräten (statt: Betriebs- oder Nutzungs-Dauer), "Trauerarbeit" für die Zeit der emotionalen Einkehr nach Verlust eines geliebten Menschen, "freiheitsliebendes Land"-anstelle Volkes, "Schutzhaftlager" für KZ oder Guantanamo u.v.a.
Ganz zu schweigen von den verdenglischten Modeausdrücken wie "etwas verleasen", statt eine Sache zu vermieten; oder dem unsäglichen "Cafe to go", der nun wirklich nicht gehen kann und auch nicht aus Togo stammt.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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