Kleine Göttin mit schweren Missbildungen

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Vor der Op; Lakshmi hatte vier Gliedmaße zuviel. Nach dem Eingriff kann sie jetzt vielleicht sogar Laufen lernen.

Vor der Op; Lakshmi hatte vier Gliedmaße zuviel. Nach dem Eingriff kann sie jetzt vielleicht sogar Laufen lernen.

© Foto: dpa

NEU DELHI (dpa). Lakshmi - das ist der Name der hinduistischen Göttin der Schönheit, die meist mit vier Armen dargestellt wird. Lakshmi ist auch der Name einer zweijährigen Inderin, die mit vier Armen und vier Beinen auf die Welt gekommen ist. In einer komplizierten Operation sind nun die überzähligen Gliedmaße erfolgreich entfernt worden.

Der Zustand des Mädchens nach dem 27-stündigen Eingriff, der am Mittwochmorgen (Ortszeit) beendet wurde, sei stabil, erklärte ein Sprecher des Sparsh-Hospitals im südindischen Bangalore. "Wir sind optimistisch, dass das Kind überlebt", bestätigt auch der Chefarzt Sharan Patil. Es sei die erste Operation dieser Art in ganz Südasien gewesen. "Der Eingriff war äußerst kompliziert, denn Lakshmi ist noch sehr jung und schwach." Derzeit ist Lakshmi noch auf die Intensivstation.

Bevor sie von Chefarzt Patil im ostindischen Bundesstaat Bihar entdeckt wurde, hatten ihre Eltern vergeblich Hilfe in anderen Kliniken des Landes gesucht. Viele gläubige Hindus hielten das Mädchen für ein spirituelles Wunder, wie die Eltern berichteten. Ein Zirkus hingegen habe zwischenzeitlich versucht, das Mädchen als Attraktion zu kaufen.

Lakshmi ist nach Angaben der Sparsh-Stiftung, die die aufwändige Operation (Kosten etwa 427 000 Euro) finanziert hat, ein sehr seltener Fall einer Verwachsung von zwei Eizellen: Einer der Zwillingsembryonen hörte auf der zu wachsen, der andere entwickelte sich im Mutterleib weiter (Ischiopagus Parasiticus). Dies komme nur bei zwei Prozent aller Siamesischen Zwillinge vor. Bei dem Mädchen waren die vier zusätzlichen Gliedmaßen am Beckenknochen angewachsen und gehörten zu dem zweiten unterentwickelten Körper.

Schwierigster Teil der Operation war der Eingriff bei den Organen. Die Chirurgen transplantierten etwa eine Niere des Zwillings und korrigierten den Sitz von Blase und Genitalsystem. Aufwändig war zudem die Rekonstruktion des Beckens, denn auch dort war Lakshmi mit ihrem siamesischen Zwilling verwachsen.

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