Paläopathologie

Litt Robespierre an Sarkoidose?

Eine Totenmaske macht es möglich: Über zweihundert Jahre nach dem Tod von Revolutionär Robespierre glauben Forscher in ihm den ältestens Sarkoidose-Fall gefunden zu haben.

Veröffentlicht:
Da sah er noch gut aus: Robespierre.

Da sah er noch gut aus: Robespierre.

© United Archives International / imago

VERSAILLES. Der französische Revolutionsführer Maximilien de Robespierre (1758-1794) hat vermutlich an einer Sarkoidose (M. Boeck) gelitten. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Versailles (Lancet 2013; 382: 2068).

Die Forensiker Dr. Philippe Charlier und Philippe Froesch werteten dazu die Totenmaske Robespierres und historische Dokumente seiner Krankheitsgeschichte aus. Der Jurist war im Juli 1794 mit der Guillotine hingerichtet worden.

Mehrere Symptome wie Nasenbluten, Gelbsucht, anhaltende Müdigkeit oder wiederkehrende Beingeschwüre seien von Zeitzeugen beschrieben worden, berichtet die französischen Forscher jetzt. Die Symptome seien in den letzten vier Lebensjahren Robespierres verstärkt aufgetreten.

Bei der entzündlichen Systemerkrankungen Sarkoidose treten an mehreren Organen Granulome auf. In den allermeisten Fällen kommt es zu einer pulmonalen Manifestation. Auch die Lymphknoten sind häufig betroffen.

In nördlichen Breiten liegt die Prävalenz laut Literaturangaben bei schätzungsweise zehn bis 40 Erkrankungen je 100.000 Einwohner. Die Ursachen für die Erkrankung sind bislang unklar. Diskutiert werden infektiöse und nicht-infektiöse Triggerfaktoren, die im Zusammenspiel mit einer genetischen Prädisposition zu einer Sarkoidose führen können. (nös)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Ärztin widmete ihr Leben der Versorgung von Obdachlosen

Engel von Ostbahnhof: Jenny De la Torre gestorben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung