Obdachlosenhilfe

Mainzer Arzt hilft Kenias Straßenkindern

Professor Gerhard Trabert behandelt obdachlose Kinder in Kenia. Doch für eine nachhaltige Hilfe braucht es mehr.

Von Anne Zegelman Veröffentlicht:
Prof. Gerhard Trabert untersucht Kinder in Kenia.

Prof. Gerhard Trabert untersucht Kinder in Kenia.

© Gerhard Trabert / facebook.com/Gerhard-Trabert-1381018888785543

KISUMU. Er behandelt Straßenkinder, denen Autos die Beine abgefahren haben. Er untersucht Jungen und Mädchen, die um Essen betteln und die die Nächte mit dem Schnüffeln von Klebstoff oder Lösungsmittel verbringen. Er versorgt offene Wunden und Ekzeme unter freiem Himmel. Und die ganze Zeit hindurch muss der Mainzer Arzt Professor Gerhard Trabert die Zähne zusammenbeißen, um das Elend ertragen zu können.

Ende September und Anfang Oktober war der vielfach ausgezeichnete Sozialmediziner auf einem zehntägigen Hilfseinsatz in Kenia. In der drittgrößten Stadt Kisumu behandelte er mit seinem Team junge Patienten, die sich keinen Arzt leisten können.

Immer wieder reist der engagierte Mediziner in Krisengebiete zu den Ärmsten, besucht Flüchtlingscamps in und um Syrien, sammelt Spenden für zerbombte Krankenhäuser. Doch obwohl er schon viel Schlimmes gesehen hat, leidet er mit den Straßenkindern in Kisumu. "Die Armut auf den Straßen und in den Slums so hautnah und intensiv zu erfahren, macht betroffen, traurig, melancholisch und wütend zugleich", sagt er.

Für den unterschenkelamputierten Straßenjungen Brian hat Trabert selbst eine finanzielle Patenschaft übernommen. Nun, da er zurück in Deutschland ist, hofft er, weitere Paten zu finden, um den Kindern von Kisumu nachhaltig helfen zu können.

Gebraucht werden Spenden für die Versorgung der etwa 60 Straßenkinder mit Essen (0,75 Euro pro Kind und Mahlzeit, also 45 Euro pro Tag), Miete für eine sichere Unterkunft (200 Euro pro Monat für zehn Kinder plus Lebensmittel), die Anschaffung von Kindergartenuniformen (10 Euro) und für den Bau eines dringend benötigten Community Centers im Slum Manyatta, in dem unter anderem eine medizinische Ambulanz entstehen soll.

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