"MediPäds" bringen Prävention an Schulen voran

KÖLN (iss). Teams aus Ärzten und Lehrern können sich an den Schulen in Westfalen-Lippe weiterhin für ein gesundheitsbewusstes Verhalten stark machen. Das Projekt "MediPäds" wird bis Ende 2011 fortgesetzt.

Veröffentlicht:

Künftig sollen die Teams allerdings Ansprechpartner für die ganze Schule sein - und nicht nur für eine Schulklasse. "Ziel sollte es sein, nicht nur punktuell gesundheitsfördernden Unterricht in einzelnen Klassen durchzuführen, sondern Gesundheitsbewusstsein in allen Bereichen der Schule zu einer Art Leitbild zu machen, bei Schülern, Lehrern und Eltern", erläuterte Dr. Ulrike Beiteke, Vorstandsmitglied der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL).

Ärzte erhalten je Projektphase 650 Euro für Aufwand und Vertretung.

Angesichts der Zunahme chronischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen müssten Gesundheit und präventive Maßnahmen stärker in den Schulalltag integriert werden. "Diese ärztliche Aufgabe ist sinnvoll nur mit pädagogischen Kenntnissen umzusetzen", sagte sie. Das Projekt ist im Herbst 1997 angelaufen, zurzeit sind 60 Arzt-Lehrer-Teams in Westfalen-Lippe aktiv. Kooperationspartner bei "MediPäds" sind die ÄKWL, die KV Westfalen-Lippe (KVWL), der Landesverband Nordrhein-Westfalen der Betriebskrankenkassen und die Medusana Stiftung. Gefördert wird die Initiative von dem Pharmaunternehmen Janssen Cilag.

Es gehe darum, bei Schülern frühzeitig gesundheitsbewusstes Verhalten zu verankern, sagte KVWL-Vorstand Dr. Thomas Kriedel. "Prävention bei Erwachsenen ist ungleich schwerer zu vermitteln." Die Arzt-Lehrer-Teams bringen in Unterrichtsstunden, an Projekttagen und bei Elternabenden den Schülern und ihren Eltern Themen wie Ernährung, Haut/Umwelt, Bewegung, Sinne, Sucht und Abhängigkeit oder "Kinder lernen helfen" nahe.

Für ihren Einsatz erhalten die Ärzte und Lehrer pro Projektphase eine Aufwandsentschädigung von jeweils 350 Euro, niedergelassene Ärzte bekommen zusätzlich eine Vertretungspauschale von 300 Euro. Künftig sollen die Ärzte, die sich bei den "MediPäds" engagieren, einen Pool von Schulpatenärzten bilden, die von Schulen angefragt werden können.

Mit Patenärzten arbeitet die Ärztekammer Nordrhein bei ihrem Gemeinschaftsprojekt "Gesund macht Schule" mit der AOK Rheinland/Hamburg bereits erfolgreich.

Weitere Infos samt Flyer zum Projekt im Internet: www.medusana.de/

Schlagworte:
Mehr zum Thema

2. Preis Charity Award 2025

Keine Ahnung von Reanimation? Studierende vermitteln Kompetenz

3. Preis Charity Award 2025

Dauereinsatz für Menschen mit Behinderung: Fordern, fördern, unterstützen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Lesetipps
Karteneinschub im Lesegerät für den E-Arztausweis

© Ingenico Healthcare

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Arbeiten an der Zukunft der Hausarztpraxis Nürnberg-Fischbach: Dr. Nicolas Kahl und Nicki Maurer.

© Torsten Fricke

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen