"Meine Augen sprechen Bände"

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KÖLN (akr). Der Niederländer Dick van der Heijden erleidet im Alter von 28 Jahren einen Schlaganfall. Seine geistigen Kräfte sind ihm geblieben, aber er ist komplett gelähmt und kann nur noch per Augenbewegung und Blinzeln mit der Außenwelt in Kontakt treten.

Eine Dokumentation über sein Leben ist Teil des Themenabends Schlaganfall, den der Fernsehsender Arte heute zeigt. Sie wird um 21.50 Uhr ausgestrahlt. Vorher zeigt Arte um 20.45 Uhr den Film "Der Tag, der alles änderte".

Seit zehn Jahren leidet Dick van der Heijden am Locked-in-Syndrom. Die Dokumentation zeigt seinen Alltag und die mühsame Weise, auf die er sich mitteilt. Seine Frau Diana oder andere lesen ihm das Alphabet vor, kommen sie beim gewünschten Buchstaben an, bewegt er die Augen nach oben. "Ich habe oft ein Kilogramm Gedanken, und es kommt nur ein Mikrogramm heraus", erklärt er auf diesem Weg. Dick van der Heijden hat es trotzdem geschafft, mit Hilfe seiner Frau und seiner Mutter das Buch "Meine Augen sprechen Bände" zu veröffentlichen.

Dick van der Heijden lebt zu Hause, seine Frau wird bei der Betreuung von Pflegekräften unterstützt. "Für mich ist Dick kein Häufchen Elend", sagt seine Frau. Vor drei Jahren kam der gemeinsame Sohn Owen zur Welt. "Das einzige was mich in meinem Verhältnis zu Owen belastet, ist, daß ich nicht in sein Zimmer gehen kann, wenn er mich ruft", buchstabiert van den Heijden.

Das Locked-in-Syndrom ist eine seltene Folge des Schlaganfalls. Auch für Menschen, die es nicht so schlimm trifft, verändert dieses Ereignis das Leben buchstäblich schlagartig. In Monika Kirschners Film "Der Tag, der alles veränderte" berichten Patienten, wie sie einen Schlaganfall erlebten und Behinderungen bewältigen.

Friedrich Müller zum Beispiel galt nach seinem Schlaganfall vor 14 Jahren im Alter von 39 als Pflegefall. Heute fährt er mit dem Liegefahrrad und hat seine Sprachstörung fast überwunden. Außer persönlichen Schicksalen schildert der Film die medizinischen Hintergründe der Krankheit, die zum Beispiel der Heidelberger Spezialist Professor Werner Hacke erklärt.

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