Nachtragsetat für japanischen Wiederaufbau
TOKIO (dpa). Japans Regierung plant zum Wiederaufbau der Katastrophenregion im Nordosten des Landes einen ersten Nachtragsetat in Höhe von mehr als drei Billionen Yen (rund 25 Milliarden Euro).
Zur Finanzierung sollen zunächst keine neuen Schulden gemacht, sondern bereits eingeplante Ausgaben gekürzt werden, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch meldete. Unter anderem wird darüber nachgedacht, eine Aufstockung des Kindergelds und die Einführung weiterer gebührenfreier Autobahnen auszusetzen.
Mit dem Sonderetat sollen vor allem die Aufräumarbeiten, der Bau von provisorischen Häusern und der Wiederaufbau der Infrastruktur unterstützt werden. Später soll es weitere Nachtragsetats geben, womit sich die Gesamtausgaben auf zehn Billionen Yen belaufen könnten.
Ein weiterer Nachtragshaushalt sei gegen Juni geplant, hieß es. Der ohnehin bereits hoch verschuldete Staat werde jedoch wohl nicht umhin können, weitere Staatsanleihen aufzulegen, um die Kosten für den Wiederaufbau zu decken.
Die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt hat mit rund 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts die höchste Verschuldung unter allen großen Industrieländern. Allerdings ist der Staat fast ausschließlich bei seinen eigenen Bürger verschuldet.