Recht
Patientenschützer gegen geplante aktive Sterbehilfe in Portugal
Dortmund. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert die bevorstehende Einführung aktiver Sterbehilfe in Portugal. Tötung auf Verlangen sei „kein humaner Akt“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Vielmehr ist Euthanasie die Flucht vor gesellschaftlicher Verantwortung, die Missstände zu beseitigen“, fügte er hinzu.
Mit deutlicher Mehrheit hatte das portugiesische Parlament am Freitag der Legalisierung von aktiver Sterbehilfe zugestimmt. Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa kündigte an, das Gesetz innerhalb von acht Tagen für gültig zu erklären.
Im fünften Anlauf
Portugals Parlament billigt aktive Sterbehilfe
Zuvor hatte der praktizierende Katholik zweimal sein Veto gegen das Vorhaben eingelegt. Laut der portugiesischen Verfassung ist der Staatspräsident nach zweimaligem Gebrauch des Vetorechts nun verpflichtet, den Mehrheitsbeschluss des Parlaments zu akzeptieren.
Brysch erklärte weiter, Freiheit und Menschenwürde würden „nicht durch organisierte Tötungsangebote gesichert“. Die Gesellschaft müsse dafür sorgen, dass der Lebende Unterstützung erhält, die seine Würde achte. Und wörtlich: „Dort wo Pflege arm macht und alte und kranke Menschen an den Rand gedrückt werden, wird die Achtung vor dem Anderen verletzt. Das ist nicht nur in Portugal so.“ (KNA)