Personen-Suchmaschinen boomen - adieu Privatsphäre

HAMBURG/FRANKFURT (dpa). Die Personensuche im Internet könnte zum Volkssport werden. Jeden Monat versuchen Millionen Deutsche, mit Hilfe neuer Suchmaschinen mehr über andere Leute zu erfahren.

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Dabei tragen diese Dienste alle frei verfügbaren Informationen zu einem Namen zusammen und entwerfen ein Profil: Ganz gleich, ob es um einen Text, den Beitrag in einem Forum, Fotos, Kontakt-Daten oder sogar um die Kreditkartennummer geht. Da heißt es: Privatsphäre adieu, denn die Lust am Spionieren ist groß. Manch einer merkt erst jetzt, wie viele Informationen er leichtfertig ins Netz gestellt hat.

"Es ist ein natürliches Bedürfnis, etwas über andere Menschen zu erfahren", sagt Marko Ubovic von der Personensuchmaschine Yasni. Der Marketing-Manager merkt allerdings an, dass meistens zuerst der eigene Name geprüft werde. "Die Datenschutz-Skandale haben eine Sensibilität für die eigenen Daten geschaffen." Dadurch habe die sogenannte Ego-Suche zuletzt sogar noch zugenommen. Daneben suchten die Kunden vor allem nach Verwandten und Freunden.

In einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF) wurden im Schnitt 2,69 Millionen verschiedene Nutzer pro Monat für Yasni gezählt - mehr als beim Webauftritt der Gelben Seiten. "Rund ein Drittel aller Suchanfragen im Internet sind personenbezogen", sagt Ubovic. "Wir sorgen dafür, dass die Suche schneller geht." Die Ergebnisse seien zwar die gleichen wie etwa Google, würden aber übersichtlicher zusammengestellt. Ähnlich läuft es auch bei den Wettbewerbern wie 123people oder Spock.

Der "Spiegel" kritisierte jüngst die "Schleppnetzfischerei für E-Mail-Adressen, politische Aktivitäten und alte Sünden" solcher Suchmaschinen. Selbst gelöschte Profile tauchen dabei wieder auf und im Speicher der Suchmaschinen, verbleiben Blog-Einträge auf Dauer.

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