Praxis-EDV-Firmen nehmen Vista unter die Lupe

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Rechner in den Testlabors der Praxis-EDV-Unternehmen laufen in diesen Tagen auf Hochtouren. Der Grund ist Windows Vista, das neue Betriebssystem von Microsoft. Die drei von der "Ärzte Zeitung" befragten Unternehmen DOCexpert, MEDISTAR und MCS gaben unisono an, dass sich ihre Praxis-EDV-Systeme in den ersten Tests unter Windows Vista als lauffähig erwiesen hätten.

Trotzdem wird von einem sofortigen Umstieg abgeraten. "Nicht alle Anwendungen arbeiten mit Windows Vista zusammen, und es müssen noch Lücken hinsichtlich Sicherheit und Kompatibilität geschlossen werden", sagt etwa Sebastian Ledeboer von MEDISTAR. Auch Dieter Kempf, technischer Leiter von DOCexpert, weist auf noch zu klärende Sicherheitsfragen hin, etwa beim Zusammenspiel mit Virus-Scannern. Bei MCS wird das Hilfe-Programm derzeit an Vista angepasst, was für Ärzte nicht so relevant sein dürfte: "Wer ein Problem hat, ruft ohnehin an", meint Jens Blöcher von MCS.

Ob Vista Ärzten Vorteile bringt, ist noch nicht bekannt

Zur Frage, ob Windows Vista dann, wenn es für die Praxis-EDV-Systeme zugelassen ist (voraussichtlich im Frühjahr), für Ärzte Vorteile bringen könnte, äußerten sich die Experten zurückhaltend. "Solche Vorteile sind derzeit nicht direkt erkennbar", sagt Ledeboer. Es sei aber nicht auszuschließen, dass bei der Weiterentwicklung der Arztinformationssysteme unter Vista Vorteile zutage treten könnten. Bei MCS weist man darauf hin, dass die höhere Geschwindigkeit von Vista für Server in Großpraxen oder medizinischen Versorgungszentren interessant werden könnte. Doch Erfahrungen gibt es noch keine.

Fazit: Für Kollegen, bei denen die Praxis-EDV unter Windows XP gut läuft, gibt es keinen Grund, jetzt umzusteigen. Wer eine ältere Windows-Version besitzt, wird irgendwann umsteigen müssen. Damit sollte er dann aber warten, bis die Hersteller dem Vista-System ihren Segen erteilt haben. (gvg)

Lesen Sie dazu auch: Windows Vista soll Computer sicherer machen

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Projekt von Charité und BMW

Neue Studie: Wie ein Auto einen Schlaganfall erkennen soll

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick