Windows Vista soll Computer sicherer machen

HAMBURG (dpa). Das neue Windows-Betriebssystem war eine schwere Geburt - und längst überfällig. Mit Windows Vista kommt am morgigen Dienstag nach mehr als fünf Jahren Entwicklungszeit und vielen Verspätungen erstmals ein Nachfolger von Windows XP auf den Markt.

Veröffentlicht:

Das Softwarepaket ist eine komplette Neuentwicklung. Doch sowohl Experten als auch Microsoft selbst bezweifeln, dass Vista sofort reißenden Absatz finden wird. Denn der Speicherbedarf des neuen Produktpakets ist im Vergleich zu früheren Betriebssystemen und selbst zu aktueller Software immens. Das Gros der in den europäischen Betrieben und Haushalten stehenden Rechner dürfte diese Last kaum bewältigen.

Auf 90 Prozent aller neuen PC wird Windows Vista installiert

Das Hauptgeschäft werde das Unternehmen im ersten Jahr über neu verkaufte Personal Computer (PC) machen, schätzt Microsoft. Nach Hochrechnungen der Marktforscher von IDC dürften in diesem Jahr immerhin 90 Prozent aller verkauften PC mit Vista ausgestattet sein.

Das neue Betriebssystem will mit mehreren tausend Funktionen und einer komplett überarbeiteten grafischen Oberfläche mit dem Namen Aero für eine schnellere und optisch vereinfachte Verwaltung und Nutzung von Daten verschiedenster Art sorgen. Eine der augenfälligsten Neuerungen sind die neuen, transparent gehaltenen Fenster, die einen besseren Überblick über geöffnete Dokumente verschaffen sollen. Die Fenster können sogar in dreidimensionaler Ansicht dargestellt werden.

Phishing-Mails sollen schnell abgefangen werden

Wesentliche Neuerungen hat Microsoft der Sicherheit gewidmet. Mit neuen Schutzfunktionen gegen Spionagesoftware, Phishing-Mails (Trickbetrug im Internet) und Computerviren sowie individuell einstellbaren Zugangsbeschränkungen soll Vista nach Beteuerungen von Microsoft das sicherste Betriebssystem sein, das es je gab.

Auch die Suche nach Dokumenten oder Programmen soll Vista erheblich vereinfachen. So muss man zum Beispiel nicht mehr den exakten Namen eines Dokuments oder einer Bilddatei wissen, sondern kann nach einem beliebigen Begriff innerhalb des Dokuments suchen. Auch die Kommunikation mit anderen Geräten wie Organizer oder Handy soll mit Hilfe des Vista-Synchronisations-Centers einfacher als bisher sein.

So viele Neuerungen benötigen eine Menge Rechenleistung. Als absolute Grundausstattung für Vista empfiehlt Microsoft außer einer schnellen Grafikkarte einen Arbeitsspeicher von 512 Megabyte. Wollen Kunden nicht auf die Benutzeroberfläche Aero verzichten, benötigen sie einen PC mit mindestens einem Gigabyte Arbeitsspeicher und einen mindestens ein Gigahertz schnellen Prozessor. An Festplattenkapazität sollten für eine reibungslose Arbeit 40 Gigabyte frei verfügbar sein, rät die Fachzeitschrift "c‘t".

Vista kommt in fünf verschiedenen Ausführungen sowohl für den privaten als auch den professionellen Einsatz auf den Markt. Die Preise variieren zwischen 119 Euro und 499 Euro.



STICHWORT

Betriebssystem Windows

Die erste Version des Betriebssystems Windows ist im Jahr 1985 auf den Markt gekommen. Damit bot Microsoft Besitzern von IBM-kompatiblen PC erstmals eine grafische Benutzeroberfläche. Zuvor war die einfache Navigation mit der Maus und die Darstellung von Dateien als Symbolen auf der Bildschirmoberfläche Nutzern von Apple-Computern oder Rechnern wie Atari und Commodore Amiga vorbehalten.

Nennenswerten Erfolg erzielte Microsoft erst 1990 mit der Version 3.0 von Windows. Mit Windows 95 untermauerte der Software-Gigant 1995 sein inzwischen entstandenes Quasi-Monopol. Für Unternehmenskunden kam zuvor (1993) die Windows-NT-Version auf den Markt.

Heute läuft Microsofts Betriebssystem Windows auf weit mehr als 90 Prozent aller PC weltweit. Auch Alternativen wie das freie Betriebssystem Linux haben bislang an der überwältigenden Markstellung von Windows nichts ändern können.

Für die Entwicklung von Vista brauchte der Konzern fünf Jahre. Zwischenzeitlich musste Microsoft immer wieder große Sicherheitslücken in Windows XP stopfen.

Lesen Sie dazu auch: Praxis-EDV-Firmen nehmen Vista unter die Lupe

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gelistet als Best-Practice-Intervention

Psychische Gesundheit: OECD lobt deutsches Online-Programm iFightDepression

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie