Tag des Friedhofs

Raum für Erinnerung

Tod, Trauer, Bestattungskultur – das sind Tabuthemen. Bestatter und Kirchenvertreter wollen das ändern.

Veröffentlicht:

BREMEN/BERLIN. Was tun, wenn eine geliebte Person stirbt? Vorstellungen von Tod, Trauer und Bestattungskultur sind bei vielen Menschen ein schwieriges Thema. Mit dem Tag des Friedhofs versuchen Friedhofsgärtner und -verwalter, Bestatter und Kirchen das Tabu zu durchbrechen.

Am 17./18. September wird der Tag des Friedhofes begangenen. Das Motto: "Raum für Erinnerung".

860.000 Menschen sterben in Deutschland durchschnittlich im Jahr. Davon werden nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Bestatter 45,5 Prozent beerdigt, bei 54,5 Prozent findet eine Feuerbestattung statt. Bei 2,6 Prozent der Feuerbestattungen folgt anschließend eine Seebeisetzung.

Die Wahl der verschiedenen Bestattungsarten hat sich im Laufe der Zeit in Deutschland stark verändert. Einäscherungen sind im Vergleich zu den 1950er Jahren um rund ein Siebenfaches gestiegen, wie aus einer Studie der Forschungsgruppe für Weltanschauung Deutschland (fowid) hervorgeht.

Das hängt wohl auch mit der Aufhebung des Verbotes von Feuerbestattungen in der katholischen Kirche in den 1960er Jahren zusammen – die Einäscherung war zuvor als Verleugnung der Auferstehung Christi gewertet worden.

Zudem sei ein Trend hin zu Naturbestattungen zu verzeichnen, sagt Sabine Hatscher, Pressesprecherin der evangelischen Kirche Bremen. Dabei wird die Asche eines Menschen an einem Baum innerhalb eines ausgewiesenen Friedhofwaldstücks begraben. Es gebe heute auch mehr Raum für Trauer um Totgeburten. "Vor 30 Jahren hat man das nicht so ernst genommen."

Als einziges Bundesland in Deutschland ist es in Bremen seit 2015 offiziell möglich, die Asche auf Privatgrundstücken auszustreuen. Gespräche zu Lockerungen eines entsprechenden Gesetzes gibt es auch in anderen Bundesländern. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Lesetipps
Ein Arzt als Comicfigur zeigt mit der rechten Hand den Weg hinaus.

© JPbodyparts / stock.adobe.com

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Ein älterer Mann mit Sauerstoffschlauch.

© Christian Bunge / stock.adobe.com

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten