Nach Sicherheitsvorfällen

Rotes Kreuz schließt Büros in Nordafghanistan

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KABUL. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) schließt seine Büros in den mit den radikalislamischen Taliban schwerumkämpften nordafghanischen Provinzen Kundus und Fariab. Das bestätigte am Montag der Sprecher des IKRK in Kabul, Thomas Glass. Außerdem werde das Büro in der nordafghanischen Provinz Balch "stark verkleinert". Grund sei eine Reihe schwerer Sicherheitsvorfälle im Norden in den vergangenen Monaten, sagte Glass. Erst vor knapp vier Wochen hatte ein Patient im Orthopädie-Zentrum des IKRK in Balch eine spanische Therapeutin erschossen. Sein Motiv blieb unklar. Im Februar hatten unbekannte Bewaffnete sechs afghanische Mitarbeiter in der Nordprovinz Dschausdschan erschossen und zwei entführt.

Afghanische Sicherheitskräfte beschuldigten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Beweise gab es aber nicht. Schon damals suspendierte das IKRK viele seiner Programme. Im Dezember war ein spanischer Mitarbeiter in Kundus entführt worden. Auch hier wurde nicht klar, wer die Täter waren.

Das IKRK sehe derzeit "eine Menge verschwimmender Grenzen" zwischen Konfliktparteien und "viele Graubereiche", in denen schwer zu arbeiten sei, sagte Glass. Der Dialog mit allen Beteiligten am Krieg gehe weiter. "Aber die Sicherheit unserer Mitarbeiter geht vor."

Das Rote Kreuz hat lange bei allen Konfliktparteien im Land einen besonderen Schutzstatus genossen. Bisher hatte es etwa 2000 Mitarbeiter und arbeitete in den Bereichen Gesundheitsfürsorge, Menschenrechte und Nothilfe. Neun Büros bleiben offen. (dpa)

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