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Schönheit - und Männer reagieren wie Automaten

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Den Schönen gehört also die Welt, sie sind (im Durchschnitt, wohlgemerkt) intelligenter, haben meist mehr Geld, eine höhere Lebenserwartung, mehr Chancen auf dem Heiratsmarkt. Männer reagieren schönen Frauen gegenüber wie Automaten, indem sie bei ihrem Anblick erhebliche Mengen an Testosteron produzieren.

Babys reagieren auf schöne Menschen mit mehr Blickbewegungen als auf häßliche - und und und. Man könnte diese Liste noch seitenlang fortsetzen, wollte man alles resümieren, was Ulrich Renz zum Thema "Schönheit" in der wissenschaftlichen Literatur gefunden hat.

Überrascht ist der Leser vor allem darüber, daß Schönheit nicht mehr das Monopol der Regenbogenpresse ist, die es ausschlachtet, sondern daß sich das weite Feld der Attraktivitätsforschung inzwischen zu einem veritablen (und seriösen) Wissenschaftszweig gemausert hat, an dem Biologen ebenso beteiligt sind wie Wirtschaftswissenschaftler, Plastische Chirurgen, Biochemiker, Psychologen und Sozialwissenschaftler.

Daß Schönheit nichts Subjektives ist, sondern mit Hilfe neu entwickelter wissenschaftlicher Methoden mit hinlänglicher Genauigkeit sogar gemessen werden kann, zeigt Renz ebenso wie die Tatsache, daß es besonders die Sexualhormone sind, die den Menschen in Sachen Schönheit fast zum Automaten degradieren.

Daß der Autor weiß, wovon er schreibt und daß er - was in diesem Fall sehr wichtig ist - gut schreiben kann, belegt sein beruflicher Hintergrund. Denn schon als Medizinstudent hat er zusammen mit seinen Kommilitonen klinische Leitfäden verfaßt. Als fertiger Arzt übernahm er dann einen (bekannten) Wissenschaftsverlag - bis er 1998 beschloß, nur noch als Autor tätig zu sein.

Das Beste an seinem neuen Buch ist sicherlich die Tatsache, daß sich so gut wie keine sachlichen Fehler finden und daß sich das Werk fast ebenso spannend liest wie ein Kriminalroman - bevorzugt also am Stück. (FHV)

Ulrich Renz: "Schönheit - Eine Wissenschaft für sich". Berlin-Verlag 2006. 19,90 Euro. ISBN 3-8270-0624-4.

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