Krankenhaus

Scholz besucht überflutete Klinik in Eschweiler und verteidigt Krankenhausreform

Im Juli 2021 überflutete das Flüsschen Inde bei Aachen zwei Kellergeschosse des Krankenhauses von Eschweiler. Der gesamte Klinikbetrieb wurde lahmgelegt. Zweieinhalb Jahre später kommt der Kanzler vorbei und ergreift das Wort für die Krankenhausreform.

Veröffentlicht: | aktualisiert:
St. Antonius Hospital Eschweiler im Juli 2021, als Hochwasser die Evakuierung ausgelöst hat.

Wegen der Hochwasserlage musste im Juli 2021 das Krankenhaus von Eschweiler evakuiert werden.

© Ralf Roeger/dpa

Eschweiler. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besuchte am Donnerstag ein Krankenhaus in Eschweiler bei Aachen, das während der Flutkatastrophe im Juli 2021 von dem Fluss Inde überschwemmt worden war.

Damals hatten zwei Etagen im Keller unter Wasser gestanden, so dass das 400-Betten-Haus geräumt werden musste. Die Intensivpatienten wurden auf Tragen durch sieben Stockwerke nach unten gebracht und teilweise ausgeflogen. Der Schaden belief sich auf 120 Millionen Euro. Es dauerte ein Jahr, bis im St.-Antonius-Hospital wieder Normalbetrieb herrschte. Das Krankenhaus in katholischer Trägerschaft ist mit 1.400 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Eschweiler.

Angestrebt wird erstklassige Medizin

Scholz wollte sich in dem Krankenhaus über moderne Behandlungsmethoden in der Kardiologie informieren und im Anschluss mit Pflegekräften über ihre Arbeit sprechen. Der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Professor Uwe Janssens, sagte: „Im Moment wird er kaum in ein Krankenhaus in Deutschland gehen können, in dem die Leute glücklich sind“, sagte Janssens. In der Belegschaft herrsche angesichts der geplanten Neuordnung des Gesundheitssystems große Verunsicherung.

Scholz bestritt, dass die geplante Krankenhaus-Reform die Existenz mittelgroßer Krankenhäuser gefährden könnte. Die Gesetzesvorhaben seien dazu gedacht, solche leistungsfähigen Krankenhäuser wie das in Eschweiler zu erhalten. „Wir wollen jetzt nicht einfach den schlechten Zustand, den es an vielen Stellen gibt, die Sorgen, die viele haben, immer weiter bestehen lassen, sondern wir wollen jetzt einmal die Grundlage dafür legen, dass Krankenhäuser mit präziser Arbeit, mit erstklassiger Medizin ihre Zukunft sichern können, und dass wir in der Fläche auch Krankenhäuser haben - da, wo sie gebraucht werden“, sagte Scholz. (dpa)

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