Notfallmedizinkongress

Schüler sollen Erste-Hilfe lernen

Erste-Hilfe-Maßnahmen und Herz-Lungen-Wiederbelebung gehören flächendeckend auf den Unterrichtsplan von Schulen. Das ist eine der Forderungen der Notfallärzte auf dem Notfallmedizin-Kongress.

Anke ThomasVon Anke Thomas Veröffentlicht:
Schon in der Schule sollte Erste-Hilfe und Herz-Lungen-Wiederbelebung erlernt werden. Dazu raten Notfallmediziner.

Schon in der Schule sollte Erste-Hilfe und Herz-Lungen-Wiederbelebung erlernt werden. Dazu raten Notfallmediziner.

© Matthias Balk / dpa / picture

KOBLENZ. Notfallmediziner raten zu einer flächendeckenden Einführung von Erste-Hilfe-Unterricht und Herz-Lungen-Wiederbelebung in Schulen.

Wir müssen da beginnen, wo man die Menschen noch prägen kann, nämlich in der Schule“, so Professor Rolf Rossaint, Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“, auf dem „10. Interdisziplinären und interprofessionellen Notfallmedizinkongress“ (DINK) am Donnerstag in Koblenz.

Rechne man alle Kosten für den Unterricht zusammen und teile man dies durch die Anzahl der Menschen, die durch helfende Schüler wahrscheinlich gerettet werden könnten, komme man auf etwa 3000 Euro pro Patient. Verglichen mit anderen Versorgungskosten im Gesundheitswesen, sei dies, so Rossaint, ein „lächerlicher Betrag“.

30.000 Einsätze pro Tag

Desweiteren kritisierten die Notfallärzte, dass sich der Patient im Dschungel der Notfallversorgung nicht mehr zurechtfinden würde. Angesichts von 30.000 Blaulicht-Einsätzen pro Tag – Tendenz steigend – sei eine Neuordnung der Notfallversorgung dringend geboten.

„Die hausärztliche Notfallversorgung ist praktisch zusammengebrochen“, warnte der Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie“, Professor Paul Grützner. Andere Bereiche wie der Rettungsdienst oder die Notaufnahmen hätten die Folgen dieser Entwicklung zu tragen.

Die Politik habe es versäumt, die Rahmenbedingungen an die sich rasant ändernden Verhältnisse anzupassen, beklagte Professor Uwe Janssens, Präsident der „Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin“.

Spahn kündigt weitere Gesetze an

Per Video kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf dem DINK eine Neugestaltung der Notfallversorgung in Deutschland an – auch durch weitere Gesetze . Ziel müsse es sein, dort, wo es im Moment „nicht so rund“ läuft, eine bessere Notfallversorgung zu organisieren. Spahn forderte die Notfallmediziner auf, sich an der Diskussion zur Neuordnung zu beteiligen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

2. Preis Charity Award 2025

Keine Ahnung von Reanimation? Studierende vermitteln Kompetenz

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Den Schmerz an der Wurzel packen

© [M] pololia / stock.adobe.com | Mara Zemgaliete / stock.adobe.com

Muskelverspannung

Den Schmerz an der Wurzel packen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Trommsdorff GmbH & Co. KG
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an