"Sir Vival" geht nicht in Rente

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HAMBURG (dpa). Er hat den Atlantik im Tretboot überquert, den Blauen Nil bezwungen und im brasilianischen Urwald ohne Ausrüstung und Proviant überlebt. Als Menschenrechtsaktivist kämpfte Rüdiger Nehberg 18 Jahre lang für die Rechte der Yanomani-Indianer - mit Erfolg.

Seit drei Jahren zieht er mit seiner "Karawane der Hoffnung" gegen die weibliche Genitalverstümmelung in islamischen Ländern zu Felde. Heute wird Nehberg 70 Jahre alt.

Ein Leben ohne Grenzüberschreitung kann sich der Weltenbürger nicht vorstellen. "Angst vor dem Tod habe ich nicht", betont Nehberg, der mit seinen riskanten Überlebensaktionen berühmt wurde. 1981 wurde der gelernte Bäckermeister zunächst als "Würmerfresser" bekannt. Damals war er zu Fuß, ohne Lebensmittel und ohne Geld quer durch Deutschland unterwegs. Ein Jahr später besuchte er zum ersten Mal Brasilien und wurde Augenzeuge des Völkermordes an den Yanomani.

Als "Sir Vival" adelten ihn die Medien, und die Gesellschaft für bedrohte Völker machte ihn zum Partner. Auch für und mit Greenpeace und Amnesty International trat Nehberg in Aktion. Schon vor vielen Jahren verkaufte er seine drei florierenden Konditoreien in Hamburg und lebt seither von seinen Abenteuern. 21 Bücher hat er inzwischen geschrieben, seine jüngstes Werk "Rüdiger Nehberg - die Autobiografie" ist noch druckfrisch.

Die Begeisterung für seine Projekte hält Nehberg jung. Obwohl er ein Hörgerät braucht und die Gelenke knacken, ist er voller Energie und Lust auf neue Abenteuer. Das soll bis zu seinem Tod so bleiben. Denn auch sterben möchte der Abenteurer "auf keinen Fall zu Hause im Bett". Er kenne da ein paar abgelegene Plätze, an die er sich zurückziehen würde, "wenn das Ende naht".

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