"Stalking - wenn Liebe Wahn wird"

HAMBURG (dpa). Von "Stalking" spricht man, wenn jemand anderen Menschen nachstellt und sie belästigt. Das kann bis zu Psychoterror und körperlichen Bedrohungen gehen. Darum wurde in diesem Jahr ein Gesetz auf den Weg gebracht, daß "Stalker" mit mehrjährigen Freiheitsstrafen bedroht. Der deutsch-französische Kultursender Arte widmet dem Stalking heute einen Themenabend.

Veröffentlicht:

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bezeichnet ursprünglich das Heranpirschen eines Jägers an sein Wild. Er wurde dann übertragen auf Fans, die penetrant ihre angehimmelten Stars verfolgen. Inzwischen wird er für alle verwendet, die andere durch Nachstellen belästigen.

Der Themenabend "Stalking - Wenn Liebe Wahn wird" beginnt um 20.40 Uhr mit der Dokumentation "Nach Trennung Mord". Darin geht es um den Fall eines 40jährigen Speditionskaufmanns aus Niedersachsen, der nach der Trennung von seiner Ehefrau zum Stalker wurde. Neun Monate lang bemühten sich Verwandte und Nachbarn, die Frau vor den Nachstellungen ihres Ex-Mannes zu schützen. Am 7. März 2005 lauerte er ihr am Arbeitsplatz auf und tötete sie mit 16 Messerstichen.

Jahrelang hatte das Ehepaar mit seinen beiden Kindern als glückliche Familie in einem niedersächsischen Dorf gelebt. Nach 14 Jahren Ehe kam die Trennung, weil der Mann eine andere kennengelernt hatte. Doch dann wollte er zurück, stellte seiner Ex-Frau nach und verfolgte sie mit Telefonterror. Die Nachbarn versuchten, sie zu beschützen, doch auch Anzeigen bei der Polizei konnten den Mann nicht stoppen. Schließlich lauerte er ihr auf und erstach sie. Wenige Stunden danach wurde er verhaftet, später zu 13 Jahren Haft verurteilt. Stalker will er bis heute nicht gewesen sein.

Um 21.25 Uhr heißt es: "Was tun gegen Stalker?". Wie finden Stalking-Opfer Hilfe, und wie können sie sich gegen ihre Verfolger wehren? Die Dokumentation gibt Tips und Hinweise. Am Beispiel einiger konkreter Fälle äußern sich Experten und Betroffene und berichten von ihren Erfahrungen. Zu ihnen gehört eine Kinderkrankenschwester aus Berlin. Nach einer kurzen Romanze hat sie sich von einem Mann getrennt, den sie über das Internet kennengelernt hatte. Nun verfolgt und belästigt er sie und stellt auch Nacktfotos von ihr ins Internet.

Als dritter Beitrag läuft um 21.45 Uhr "Mordfall: John Lennon". Der Film zeichnet die Wege nach, die das Opfer und den Täter am 8. Dezember 1980 zusammenführten, als Mark David Chapman sein Idol John Lennon vor dessen New Yorker Wohnsitz am Central Park erschoß.

Nach der Auflösung der Beatles lebte John Lennon ab 1971 in New York. Im Oktober 1980 war der 25jährige Mark Chapman in Honolulu auf eine Lennon-Biografie gestoßen. Es ärgerte ihn, daß der Popstar Liebe und Frieden predigte, aber Millionen von Dollar besaß. Und aus Verzweiflung darüber, daß er selbst ein Niemand war, beschloß er, Lennon zu töten.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Anordnung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach

Corona: RKI-Protokolle sollen entschwärzt werden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen