Gesundheitspass

Unterlagen für Flüchtlinge in drei Sprachen

Veröffentlicht:

MAINZ. Rheinland-Pfalz führt einen dreisprachigen Gesundheitspass für Asylsuchende ein, der Informationen zu Untersuchungsergebnissen und Therapien bündeln soll. Alle Eintragungen sind auf deutsch, englisch und arabisch.

 Die Pässe haben nichts zu tun mit der Gesundheitskarte, deren Einführung aktuell ebenfalls vorbereitet wird und die vor allem abrechnungstechnische Gründe hat. Wenn Asylbewerber später auf Kommunen verteilt würden, könnten sie diese Dokumentation bei örtlichen Ärzten vorlegen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz.

Der Gesundheitspass für Flüchtlinge wurde vom Gesundheitsministerium und Integrationsministerium gemeinsam mit der Landesärztekammer, dem Verein "Armut und Gesundheit" unter Führung von Professor Gerhard Trabert sowie weiteren Vertretern des Runden Tisches "Gesundheit und Flüchtlinge", der seit Mitte Oktober regelmäßig tagt, konzipiert.

Grosser Nutzen für Ärzte

Der Gesundheitspass bietet laut Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler Raum für alle späteren Behandlungen. Der Teil, in den die Impfungen eingetragen werden, kann später in einen Impfpass eingelegt werden. In ihm wird auch vermerkt, ob ein Mutterpass oder ein Heft für Früherkennungsuntersuchungen ausgehändigt wurde.

Landesärztekammer-Präsident Professor Frieder Hessenauer lobte die Idee: "Ärztinnen und Ärzte bekommen mit dem Gesundheitspass rasch den Überblick über bereits erfolgte Leistungen und Behandlungen wie beispielsweise Impfungen." Mehrfachuntersuchungen könnten so vermieden werden.

Die Nutzung ist freiwillig. Der Gesundheitspass ist nach rechtlichen Gesichtspunkten geprüft und vom Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz freigegeben worden

.Bevor der Pass in großer Stückzahl für die landesweite Nutzung in Druck geht, soll die Nutzerfreundlichkeit in einer vierwöchigen Testphase durch das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Mainz-Bingen geprüft werden. Es sind Übersetzungen auch in weitere Sprachen, vor allem Französisch, geplant, die online zur Verfügung gestellt werden sollen. (aze)

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren