Weniger Schulabbrecher, mehr Akademiker

BERLIN (dpa). Kultusminister und Bundesregierung haben die Vorbereitungen für einen "Qualifizierungsgipfel" von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten aufgenommen, der im Oktober stattfinden soll.

Veröffentlicht:

Weniger Schul- und Ausbildungsabbrecher, mehr Studenten und Akademiker, eine bessere Sprachförderung von Kindern bereits vor der Einschulung sowie mehr Stipendien für qualifizierte Berufstägige, die ohne klassisches Abitur ein Studium aufnehmen - das sind einige der angestrebten Projekte.

Die Länder bestehen offenbar darauf, dass ihre vorrangige Zuständigkeit für die Bildung strikt beachtet wird. Danach wollen sich die Länder bereit erklären, die Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrecher "wenn möglich" zu halbieren. Einige Länder streben auch eine Veränderung der Statistik an. Als Schulabbrecher oder "Abgänger ohne Schulabschluss" gilt bisher, wer keinen Hauptschulabschluss erzielt. Jetzt soll geprüft werden, wie auch bestimmte Sonderschulabschlüsse in die Statistik "eingerechnet werden können".

Zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) soll die Berufswahlorientierung vor allem von Hauptschülern verbessert werden. "Warteschleifen" zwischen Schule und Berufseinmündung sollen abgebaut, durch den Einsatz von "Ausbildungsbausteinen" soll die nachträgliche Qualifizierung der Jugendlichen verbessert werden.

Kein Einvernehmen gibt es bisher über eine vom Bund vorgeschlagene "Zielvereinbarung", wonach die Länder ab 2009 für 95 Prozent jedes Altersjahrganges die Ausbildungsreife der Jugendlichen garantieren sollen. Die verbliebenen fünf Prozent sollten von der BA gefördert werden. Vor allem Baden-Württemberg lehnt eine solche Konkretisierung ab. Bundesbildungsministerin Annette Schavan und Familienministerin Ursula von der Leyen (beide CDU) forderten gemeinsam die Länder auf, das in den nächsten Jahren durch den Schülerrückgang eingesparte Geld für eine bessere Bildung zu nutzen. Schon in diesem Jahr gebe es in Folge der demografischen Entwicklung 33 000 Schüler weniger in Deutschland. Bis 2015 spare der Staat dadurch insgesamt 25 Milliarden Euro.

"Diese Rendite muss im Bildungsbereich bleiben", sagten die beiden Ministerinnen bei einem gemeinsamen Auftritt.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Lesetipps
Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!