"Werde nachts dem Tau ausgesetzt"

HAMBURG (cben). Das ZDF beginnt an diesem Sonntag eine Dokumentar-Reihe über das versunkene Pflanzen-Heilwissen alter Kulturen. Archäologen und Pharmakologen wollen es vor dem völligen Vergessen bewahren und ihre Wirksamkeit erforschen.

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"Wurzel des Granatapfelbaumes 5 ro, Wasser 10 ro, werde nachts dem Tau ausgesetzt, werde durchgepreßt, werde getrunken an einem Tag". Der Granatapfel-Trank, niedergeschrieben auf einem Papyrus, soll die Bandwürmer der Pharaonen vertrieben haben.

In der vierteiligen Reihe "Im Bann der grünen Götter" entfalten die Wissenschaftler nicht nur ägyptische Rezept-Papyri, sondern empfehlen auch mit den alten ayurvedischen Ärzten Indiens Weihrauch gegen Arthritis und Asthma, suchen nach der "sanften Regenwaldmedizin" der Mayas und erleben laut ZDF einen "Wissenschaftskrimi" auf der Jagd nach den Heilpflanzen des Avicenna, des persischen Arztes und Philosophen des Hochmittelalters.

Gisela Graichen, Initiatorin der Sendereihe, führt ein in die mühselige Kleinarbeit, die Kräuter-Kunst der ägyptischen Ärzte nachzuvollziehen. So dechiffrierte die Hamburger Ägyptologin und Biologin Renate Germer die Hieroglyphen des "Papyrus Ebers", eines Uralt-Rezeptbuches aus dem Jahr 1500 vor Christus.

Dort ist von der Schlafbeere die Rede, von einem unscheinbaren Gras Ägyptens namens "Fagonia indica" oder eben jenem Granatapfel-Sud. Aber: Gedeihen diese Pflanzen überhaupt noch im Land? Wenn ja, wo? Und sollten sie gefunden werden, wie ließe sich ihre Heilkraft heute nutzen?

Fragen, auf die auch die ZDF-Dokumentation selten eine Antwort weiß. Wie in Indien oder Südamerika hat auch die Kolonisierung Ägyptens alte Überlieferungen zerschnitten und medizinisches Wissen in Vergessenheit geraten lassen. Raubbau an der Natur tut ein Übriges; viele Pflanzen verschwinden. Eine Katastrophe. Bei der Analyse der Granatäpfel kam heraus, daß sie Alkaloide enthalten, die tatsächlich Parasiten vertreiben.

Die Serie "Im Bann der grünen Götter" beginnt am Sonntag, dem 7. März, um 19.30 Uhr und wird an den folgenden drei Sonntagen fortgeführt.

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