Wissenschaft: Perspektive für den Nachwuchs

Befristete Arbeitsverträge, extreme Unsicherheit: Wer will heute noch Karriere in der Wissenschaft machen? Jetzt sollen neue Pespektiven her.

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"Nachwuchswissenschaftler in Deutschland brauchen bessere Rahmenbedingungen, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski.

"Denn wegweisende Lösungen für die großen Herausforderungen der Zukunft erforscht nicht, wer sich regelmäßig um sein Einkommen sorgen muss." Die Frage der Planbarkeit von Wissenschaftskarrieren gewinnt in der hochschulpolitischen Diskussion in Deutschland an Bedeutung.

Vor allem Hochschulen böten Nachwuchsforschern zu oft nur stark befristete Teilzeitverträge an. "Damit geben sie viel zu selten die Verlässlichkeit weiter, die der Bund ihnen mit den seit sieben Jahren wachsenden Mitteln bietet", kritisierte Schipanski.

Die Unionsfraktion empfehle den Hochschulen deshalb dringend, befristete Arbeitsverträge für wissenschaftliche Nachwuchskräfte an die Laufzeit der Vertragsgrundlage zu knüpfen.

"Wenn sich der Vertrag individuell an der Laufzeit des jeweiligen Forschungsprojektes oder der Promotion orientiert, bedeutet das mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit", betonte Schipanski.

Reform der Karrierewege

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich für berechenbare Karrierewege und stabile Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft stark.

"Wissenschaftler werden zu lange im Unklaren darüber gelassen, ob sie sich dauerhaft auf eine Karriere in Hochschule und Forschung einlassen können", erklärte das für Hochschule und Forschung verantwortliche GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller vor Kurzem bei einer Anhörung des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Keller: "Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten bestimmen ihren Alltag. Wir brauchen eine Reform der Karrierewege und eine Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen."

Aus GEW-Sicht hat der Bund auch im Rahmen des deutschen Bildungsföderalismus durchaus Handlungsmöglichkeiten, um die Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verbessern.

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