medico setzt sich für Ärzte in Syrien ein

Die Hilfsorganisation fordert die Bundesregierung auf, Druck auf die Arabische Liga auszuüben, um Gefängnisbesuche zu ermöglichen.

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FRANKFURT/MAIN (maw). Die Verhaftungswelle von Ärzten in Syrien spitzt sich nach Aussagen der Frankfurter sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international zu.

Als jüngster Fall sei der Arzt und Onkologe Tayseer Radwan Karim in Jeramana, einem Vorort von Damaskus, festgenommen worden. Über seinen Verbleib sei ebenso wenig bekannt wie den von mindestens 16 weiteren Ärzten, die in den vergangenen fünf Monaten verhaftet wurden.

Die Verhaftungen, so Katja Maurer von medico international, seien Teil einer systematischen Verfolgung von Gesundheitspersonal, um die Versorgung von verletzten Demonstranten zu verhindern.

Arzneien können selbst im Untergrund nicht besorgt werden

Bereits seit Beginn der Proteste im Frühjahr 2011 gestalte sich die Versorgung der Menschen äußert schwierig.

Menschen mit Schussverletzungen würden aus den Krankenhäusern heraus verhaftet und verschwänden. Apotheken würden überwacht, so dass keine Medikamente für die Kliniken im Untergrund gekauft werden könnten.

"Die Verhaftung von Ärzten ist eine weitere entsetzliche Eskalationsstufe des syrischen Regimes, die jede Humanität missachtet", echauffiert sich Maurer.

Ihre Organisation fordert deshalb die Bundesregierung auf, "umgehend Druck auf die Arabische Liga und deren Beobachterdelegation in Syrien auszuüben, um die geplanten Besuche von Gefängnissen in Syrien endlich durchzusetzen und unter anderem Aufklärung über den Verbleib der Ärzte und deren sofortige Freilassung zu verlangen."

Die Behandlung von Verletzen sei kein Verbrechen, sondern ärztlicher Auftrag, so Maurer.

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