13-jährige Patientin verweigert Herztransplantation

LONDON (ast). Eine 13-jährige Patientin hat sich dem Willen ihrer Ärzte widersetzt und vor Gericht erstritten, medizinische Behandlungen zu verweigern, auch wenn dies zum Tod führt. Britische Ärzte verfolgen den Fall gespannt.

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Die 13-jährige Hannah Jones hat ein Loch im Herzen. Kardiologen des zuständigen Hereford Hospital fürchten, das Mädchen könnte ohne eine Herztransplantation schon bald sterben. Sowohl die Patientin selbst als auch deren Familie hatte sich nach mehrfachen fachärztlichen Konsultationen gegen eine Herztransplantation entschieden, da diese mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden sei.

"Wir haben genug durchgemacht und unsere Tochter möchte nach Hause, um dort noch einmal ein Weihnachtsfest im Familienkreis zu feiern", berichtete Kirsty Jones, die Mutter von Hannah. Die 13-Jährige leidet außerdem an Leukämie, die Chemotherapie griff ihren Gesundheitszustand an.

Der Hausarzt der Familie hatte die Sozialbehörden alarmiert, da er fürchtete, die Eltern könnten der 13-Jährigen wichtige Informationen bezüglich ihrer Therapieoptionen vorenthalten. Das zuständige Krankenhaus Hereford Hospital verklagte die Eltern, um die Einwilligung zur Herztransplantation zu erzwingen.

Das schlug fehl. Ein hohes Londoner Gericht entschied zu Wochenbeginn, die 13-jährige Patientin habe das Recht, die Behandlung zu verweigern. Britische Ärzteverbände verfolgen den Fall mit großem Interesse. Sie bezeichneten das Urteil als "wichtigen Präzedenzfall".

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