51 Millionen US-Bürger ohne Krankenversicherung

WASHINGTON (cp). Die USA haben im vergangenen Jahr einen traurigen Rekord aufgestellt: 16,7 Prozent der Amerikaner - 50,7 Millionen Menschen - waren im Jahr 2009 ohne Krankenversicherung. Das sind 4,4 Millionen mehr als im Jahr zuvor, berichtete jetzt die Zensusbehörde.

Veröffentlicht:
Die jüngsten Zahlen nichtversicherter US-Amerikaner könnten Obamas Plänen für eine Versicherungspflicht neuen Auftrieb verleihen.

Die jüngsten Zahlen nichtversicherter US-Amerikaner könnten Obamas Plänen für eine Versicherungspflicht neuen Auftrieb verleihen.

© dpa

Hauptgrund für diese Entwicklung war die Wirtschafts- und Finanzkrise: Viele Amerikaner, die im letzten Jahr arbeitslos wurden, verloren gleichzeitig ihre Krankenversicherung. Längst nicht alle, denen die Regierung eine subventionierte Übergangsversicherung (COBRA) anbot, konnten sich die Beiträge leisten.

Zusätzlich mussten Arbeitnehmer, die noch versichert waren, mehr Geld für die Versicherung zahlen, was sie sich nicht immer leisten konnten: Laut einer neuen Studie der Kaiser Family Foundation tragen amerikanische Arbeitnehmer heute fast 50 Prozent mehr zu ihrer Versicherung bei als noch im Jahr 2005. Die Arbeitgeber dagegen haben ihre Verantwortung zurückgefahren: Ihre Beteiligung ist im Vergleich zu 2005 nur um 20 Prozent gestiegen.

Die Befürworter der Anfang des Jahres verabschiedeten Gesundheitsreform fühlen sich durch die aktuellen Zahlen bestätigt. So sagte zum Beispiel Ron Pollack, geschäftsführender Direktor der Organisation Families USA der Tageszeitung "USA Today": "Wer noch eine Bestätigung gebraucht hat, wie wichtig (die Reform) ist, hat sie jetzt bekommen."

Die Zahl der Nicht-Versicherten soll erheblich sinken, wenn die Hauptbestandteile der Reform in Kraft treten: eine Versicherungspflicht für (fast) alle Einwohner, verknüpft mit Finanzhilfen und einer Ausweitung gesetzlicher Versicherungsprogramme.

Die Crux: Dieser Teil des Gesetzes tritt erst 2014 in Kraft. Bis dahin, so die Präsidentin der Arbeitgebervereinigung "National Business Group on Health", Helen Darling, gebe es noch "eine Menge finanzieller Schmerzen und wirtschaftlicher Belastungen" auszuhalten.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an