Behandlungsqualität

AOK Plus: Herz- und Notfallversorgung oft am falschen Ort

Stationäre Versorgung, die sich an Qualitätskriterien orientiert, ist in Thüringen und Sachen offenbar noch nichtüberall selbstverständlich.

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Dresden. Die AOK Plus (Thüringen und Sachsen) dringt auf Veränderungen bei der Behandlung von Herz- und Notfallpatienten. „Die Versorgung von Herzinfarkten sollte nur in Krankenhäusern erfolgen, welche rund um die Uhr ein Herzkatheterlabor vorhalten“, sagte Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der Kasse, am Mittwochnachmittag in Dresden. „Zu viele Herzinfarktpatienten in Sachsen und Thüringen erhalten noch nicht oder zu spät diese notwendige Behandlung.“ Das führe dazu, dass die Sterblichkeitsrate in beiden Freistaaten zum Teil deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt liege.

„In Thüringen fordern wir zusammen mit der Landesärztekammer die Etablierung eines Herzinfarktnetzwerks, um die Versorgung der Patienten zu verbessern“, fügte Striebel an. „Gemeinsam fordern wir verbindliche Regelungen für die Notfallversorgung, nach denen Rettungsdienste die Patienten in einem leitliniengerechten Zeitraum in eine geeignete Einrichtung zu bringen haben.“ Es komme nicht darauf an, „im Notfall schnellstmöglich in das nächstgelegene Krankenhaus zu kommen, sondern dorthin, wo den Patienten auch wirklich geholfen“ werden könne.

Zur Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs sagte Striebel, dass in Sachsen und Thüringen schon mehr als 80 Prozent der Patientinnen in zertifizierten Kliniken behandelt würden. „Wir müssen die Zentralisierung im Sinne der Versicherten konsequent weiterverfolgen“, verlangte Striebel. „Nur so kann auch zukünftig eine hohe Behandlungsqualität sichergestellt werden.“ (sve)

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