AOK wertet DMP für Herzkranke als Erfolg

DRESDEN/ERFURT (tra). Die medizinischen Werte herzkranker Patienten verbessern sich, wenn sie an einem strukturierten Behandlungsprogramm teilnehmen.

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Davon zeugt der erste Zwischenbericht zum Disease-Management-Programm (DMP) Koronare Herzkrankheit (KHK) in Sachsen und Thüringen. Dafür wurden Daten von 30 000 AOK-Versicherten in Sachsen und über 13 000 Versicherten in Thüringen aus den Jahren 2005 und 2006 (Sachsen) und 2004 bis 2006 (Thüringen) ausgewertet. "Die DMP zeigen Wirkung", fasst Rainer Striebel, Geschäftsführer Versorgung der AOK PLUS, die Ergebnisse zusammen.

In den Untersuchungszeiträumen sanken die Blutdruckwerte der Teilnehmer deutlich. In Sachsen fiel der systolische Wert von durchschnittlich 145 auf 138 mmHg, der diastolische Wert von etwa 84 auf 80 mmHg. Die Cholesterinwerte gingen im Durchschnitt von 198 mg/dl auf 192 mg/dl zurück, vor allem bei Patienten mit hohen Ausgangswerten. Der Anteil der Patienten ohne Herzschmerzen stieg von 36 auf knapp 55 Prozent.

In Thüringen fiel der systolische Wert der untersuchten Versicherten von durchschnittlich 148 auf 140 mmHg und der diastolische Wert von knapp 84 auf 80 mmHg. Auch die Cholesterinwerte entwickelten sich positiv: Die Mittelwerte gingen von 204 mg/dl auf 195 mg/dl zurück. Schmerzfrei waren im letzten Untersuchungsjahr 40 Prozent der Patienten (vorher 24 Prozent).

Je länger die Patienten am Programm teilnahmen, desto weniger Folgeerkrankungen traten auf und der Anteil neu eintretender Herzinfarkte sank, teilt die AOK Plus mit. "Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und die Behandlungsempfehlungen bringen den eingeschriebenen Versicherten eine höhere Belastungsfähigkeit und damit eine bessere Lebensqualität", sagte Striebel.

Das Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (infas), das Wissenschaftliche Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD), beide in Bonn, und die Prognos AG (Düsseldorf) haben die Daten ausgewertet.

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