Drohende Heimschließung

Abschiebung von Pflegehelfern - Lauterbach will Petition annehmen

Ein niedersächsisches Pflegeheim kämpft weiter gegen die drohende Abschiebung von zehn kolumbianischen Beschäftigten. Nun will sich der Bundesgesundheitsminister mit Vertretern des Heims treffen. Die Hoffnungen sind groß.

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Die Heimbetreiber lassen sich einiges einfallen, um die drohende Abschiebung ihrer kolumbianischen Pflegehelfer zu verhindern.

Die Heimbetreiber lassen sich einiges einfallen, um die drohende Abschiebung ihrer kolumbianischen Pflegehelfer zu verhindern.

© picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Wilstedt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will eine Online-Petition gegen die drohende Abschiebung von Beschäftigten eines Pflegeheims im Landkreis Rotenburg persönlich entgegennehmen. Der Termin findet am Mittwoch um 13.00 Uhr in Berlin statt, wie eine Sprecherin von „Haus Wilstedt“ am Freitag mitteilte. Rund 75.000 Menschen hätten inzwischen unterzeichnet.

Der Heimbetreiber, Pflegekräfte und Angehörige protestieren seit vier Wochen gegen die mögliche Abschiebung von zehn kolumbianischen Beschäftigten, die vor allem im Pflegebereich arbeiten. Zuvor waren ihre Asylanträge abgelehnt worden. Da aber die Betroffenen ein Drittel der Belegschaft stellten, würde deren Abschiebung das Aus für das Heim bedeuten, so der Betreiber. Er hatte sich deshalb mit einem Brief an Bundes- und Landesregierung gewandt und darum gebeten, die Abschiebungen auszusetzen.

„Hoffentlich hat Lauterbach eine Lösung“

Heimbetreiber und Angehörige seien erleichtert, dass sich der Bundesgesundheitsminister des Problems annehme, erklärte die Sprecherin. „Wir hätten Karl Lauterbach sehr gern unser Pflegeheim in Wilstedt gezeigt, damit er sich selbst einen Eindruck verschafft, wie sehr die kolumbianischen Pflegekräfte für unsere Bewohnerinnen und Bewohner da sind“, so Heimbetreiber Tino Wohlmacher. „Wir kommen aber auch nach Berlin. Hoffentlich hat Karl Lauterbach eine Lösung für uns gefunden. Kurz nach dem Termin haben wir Mitarbeiterweihnachtsfeier. Ich möchte wissen, was ich da verkünden kann.“

Ein Gespräch im niedersächsischen Innenministerium am 28. November war ergebnislos geblieben. „Wir haben großes Verständnis für die Situation vor Ort. Wir können aber die geltenden Gesetze nicht außer Kraft setzen“, erklärte ein Sprecher. Er verwies zugleich auf die Zuständigkeit des Bundes. (KNA)

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