Berlin

Ärzte für Substitution gesucht

Veröffentlicht:

BERLIN. In Berlin besteht offenbar ein Defizit an ambulanten Substitutionsangeboten für schwerst Opiatabhängige. Das geht aus dem Bericht der Vorsitzenden der KV Berlin Dr. Angelika Prehn an die Vertreterversammlung hervor.

Prehn warb vor der Versammlung für die Teilnahme an der Substitution. "Wir brauchen hier noch ein paar Ärzte", sagte sie.

Rund 4500 gesetzlich krankenversicherte Patienten haben im vergangenen Jahr in Berlin nach Prehns Angaben Methadon oder andere Ersatzstoffe erhalten. Bundesweit seien es etwa 76.000 Patienten gewesen.

Der größte Teil der Berliner Substitutionspatienten ist laut Prehn zwischen 40 und 50 Jahren alt (38,4 Prozent).

Ein gutes Viertel (27,1 Prozent) ist zwischen 30 und 40 Jahre. Immerhin 116 Patienten haben das 60. Lebensjahr überschritten.

Nicht genügend junge Kollegen

Die Hausärztin an der Spitze der KV wies darauf hin, dass die betroffenen Opiatabhängigen immer älter werden. Unter anderem berichtete sie von einem Pflegeheimpatienten, der Methadon erhielt.

157 Vertragsärzte in Berlin haben Prehn zufolge die Qualifikation und die Erlaubnis zur Substitution. Allerdings seien nur etwa zwei Drittel der Berechtigten aktiv.

"Leider können wir nicht genug junge Kollegen zur Substitution bewegen", sagte Prehn. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Ungewöhnlicher Schritt geplant

Unruhe im MEDI-Verbund: Vorstand will zwei Hausärzte rauswerfen

Fachgruppen-Vergleich

In der Dermatologie kommt jeder zweite Euro über die Privatmedizin

Kooperation | In Kooperation mit: dem Tag der Privatmedizin
Kommentare
Dr. Birgit Bauer 02.04.201309:51 Uhr

Warum wohl ?

Vielleicht sollten mal die Bedingungen zur Substitution, der Verwaltungsaufwand und das juristische Risiko bei der nicht gerade einfachen Patientengruppe beleuchtet werden.
Ich finde die derzeitige Rechtsgrundlage kompliziert und weltfremd,
Pat. in ländlichen Regionen sind durch die Apothekenschließzeiten und die Fahrdauer zum Substititionsarzt, der dann jeden Tag im Jahr praktisch erreichbar sein muß, denn Take home kommt in den meisten Fällen und anfangs gar nicht in Frage vollkommen ausgeschlossen.
Wer tut sich sowas freiwillig an ???
M.f.G. B.Bauer

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?