Großbritannien

Ärzte sagen geplanten Streik ab

Es sollte der längste Ärztestreik in der Geschichte Großbritanniens werden - nun wurde er abgesagt. Der Konflikt dauert an.

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LONDON. Mit Erleichterung reagierten Patienten und Gesundheitspolitiker in Großbritannien auf die Absage des für die kommende Woche geplanten fünftägigen Ärztestreiks. Allerdings ist der seit Monaten schwelende Konflikt zwischen Gesundheitsministerium und Jungärzten längst noch nicht beigelegt. Weitere Streiks wurden bereits angekündigt.

Der Streik sollte am Montag beginnen und fünf Tage lang dauern. Anders als bei früheren Streiks, als nur einzelne Operationen und Behandlungen bestreikt wurden und zum Beispiel Notfallbehandlungen nicht betroffen waren, sollte jetzt alle Arbeit verweigert werden.

Die Ankündigung des größten britischen Ärzteverbandes (British Medical Association, BMA), den Streik "zunächst" zu suspendieren, wurde in Großbritannien sowohl von den Gesundheitspolitikern als auch von Patientenverbänden mit großer Erleichterung aufgenommen. "Das ist ein guter Anfang", sagte Gesundheitsminister Jeremy Hunt in London. "Wir werden weiter verhandeln."

Die Ärzte fordern unter anderem kürzere Arbeitszeiten an Wochenenden und Feiertagen sowie flexiblere Teilzeitregelungen. Beides wird vom Londoner Gesundheitsministerium bislang mit Hinweisen auf die prekäre Haushaltslage abgelehnt.

Die BMA, die landesweit mehr als 75.000 Mediziner vertritt, kündigte für Herbst und Winter zunächst vier weitere Ärztestreiks an. Damit soll das Gesundheitsministerium bei den bevorstehenden neuen Verhandlungen wohl unter Druck gesetzt werden.

Jüngste Meinungsumfragen zeigen, dass die Mehrzahl der Briten gegen weitere Ärztestreiks sind. Zu Beginn der Streikwelle vor rund neun Monaten war das noch anders. Damals unterstützte die Mehrheit der Patienten die Sache. Die englische Boulevardzeitung "Daily Mail" berichtete kürzlich zudem, dass lediglich 32 Prozent der britischen Assistenzärzte weitere Streiks unterstützen. (ast)

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