Angeschlagene Kassen weiter in Turbulenzen

BERLIN (dpa/bee). Die Kritik an der Blockadehaltung gesetzlicher Krankenkassen bei der Aufnahme von Versicherten der bankrotten City BKK wächst.

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Die CDU droht den Vorständen mit scharfen Konsequenzen. "Vielleicht sollten wir die Kassenchefs da direkt in Haftung nehmen für jeden einzelnen Fall", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union Jens Spahn (CDU).

Der Marktführer Barmer GEK sprach sich für eine "solidarische Auffanglösung" aus. Diese werde es für die Betroffenen geben, die noch keine neue Kasse gefunden haben, sagte Verwaltungsratschef Holger Langkutsch in Berlin.

Barmer: "Wer Mitglied werden will, wird Mitglied"

Barmer-Verwaltungsratschef Langkutsch ermahnte andere Kassen, das Solidaritätsprinzip könne nicht nur für einige Kassen gelten. "Im Fall der City BKK geht es auch darum, dass wir zwischen den Kassen und Kassenarten zu einem fairen Ausgleich kommen."

Künftig sei mehr Transparenz über Auswirkungen von Kassen-Schließungen nötig. Für die Barmer GEK gelte: "Wer Mitglied werden will, wird Mitglied."

Rüge des neuen Bundesgesundheitsministers

Die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, zeigte sich optimistisch, dass jeder Versicherte der City BKK eine neue Kasse finden würde. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte zuvor Kassen, die neue Kunden abweisen, scharf gerügt.

Auch bei anderen Kassen stehen die Zeichen weiter auf Sturm: Die Vereinigte IKK versucht, mit einem rückwirkenden Zusatzbeitrag ihre Finanzlücken zu stopfen. Für die BKK für Heilberufe sucht das BKK-System Fusionspartner.

Lesen Sie dazu auch: BKK für Heilberufe: Fusionspartner dringend gesucht Vereinigte IKK erhebt rückwirkend einen Zusatzbeitrag Bahr kritisiert Kassen: City-BKK-Kunden abzuwimmeln ist rechtswidrig

Lesen Sie dazu auch das Interview: Verbandschefin Pfeiffer: Weitere Kassen-Schließungen möglich

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