Apotheken in Griechenland akzeptieren nur noch Bargeld

ATHEN (dpa). Die Griechen bekommen selbst in Apotheken die Konsequenzen eines möglichen Wirtschaftszusammenbruchs zu spüren.

Veröffentlicht:

Seit mehr als zehn Tagen geben die griechischen Apotheker Medikamente nur noch gegen Bargeld aus. Rezepte aller Ärzte werden nicht mehr akzeptiert, weil die staatlichen Krankenkassen ihre Schulden bei den Apothekern seit Monaten nicht mehr bezahlt haben.

Die Patienten müssen das Geld selbst vorstrecken und mit der Quittung dann zur Krankenkasse gehen, um es zurückzubekommen.

Wegen des Geldmangels bei den Kassen dauert das aber in der Regel Monate oder sogar bis zu einem Jahr, berichteten griechische Medien am Mittwoch.

"Wir bekommen schon ein Bild dessen, was uns bevorsteht, wenn wir endgültig pleitegehen", sagte Theodoros Ioannidis, Angestellter eines Pharmaunternehmens der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch.

Alle wollen nur noch Cash

Nach Ansicht der Apothekerin Ioanna Kimpezi ist ein Teufelskreis entstanden. Denn auch die Apotheker bekommen Medikamente nur noch gegen Bargeld vom Großhandel.

Der wiederum muss selbst Bares zahlen, um die Arzneimittel von der Pharmaindustrie zu bekommen. "Uns bleibt keine andere Wahl, als Bargeld zu verlangen", sagte die Apothekerin.

Mittlerweile sind vor allem Medikamente gegen Bluthochdruck in Teilen von Athen knapp geworden. Rentner mit geringem Einkommen müssen sich außerdem Geld leihen, um ihre Medizin zu bezahlen. Der Bargeldzwang soll mindestens bis Freitag dauern.

Dann wollen die Apotheker neu entscheiden, wie es im Streit um die Schulden der Krankenkassen weitergehen soll.

Lesen Sie dazu auch: Griechenland spart bei Apothekern

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung