Apotheker erzielen 2008 Umsatzplus

BERLIN (hom). Die Apotheke um die Ecke stirbt nicht aus. Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 21 602 Apotheken gezählt - so viele wie nie zuvor, teilte der Deutsche Apothekerverband (DAV) auf seinem 46. Wirtschaftsforum am Donnerstag in Berlin mit.

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Im Jahr 2007 gab es mehr als 21 600 Apotheken in Deutschland.

Im Jahr 2007 gab es mehr als 21 600 Apotheken in Deutschland.

© Foto: Susanne Güttlerwww.fotolia.de

Laut Wirtschaftsbericht der Apothekerverbände waren 2008 rund 145 500 Menschen in Apotheken beschäftigt - knapp 2000 mehr als im Vorjahr. Auch beim Umsatz konnte die Branche zulegen: Insgesamt setzten Deutschlands Apotheken im vergangenen Jahr 37,9 Milliarden Euro um - 2007 waren es 36,7 Milliaden Euro. Das Umsatzplus gehe vor allem auf die gestiegene Abgabe rezeptpflichtiger Packungen zurück, sagte Karl-Heinz Resch von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Auf der anderen Seite stellten die Apotheker einen "deutlichen Rückgang" bei der Zahl rezeptfreier Packungen fest. Grund dafür sei der Versandhandel inklusive der Pick-ups in Drogeriemärkten. Der Versandhandel von Medikamenten ist in Deutschland seit 2004 erlaubt. Die öffentlichen Apotheken sehen darin eine Gefahr ihrer Versorgungsfunktion.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU), hielt dem bei der Veranstaltung entgegen, dass nur etwa zehn Prozent aller Arzneien über den Versandhandel vertrieben würden. "Wer akut krank ist, der kommt nicht auf die Idee, sein Medikament über die Versandapotheke zu bestellen", erklärte Heinen-Esser. Die Präsenzapotheke jedenfalls sei "absolut unverzichtbar für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln".

DAV-Vorsitzender Fritz Becker erklärte, Deutschlands Apotheker schauten derzeit gespannt nach Luxemburg, wo der Europäische Gerichtshof am 19. Mai sein Urteil zum deutschen Fremdbesitzverbot verkünden will. Bisher dürfen nur approbierte Apotheker eine Apotheke betreiben, nicht aber Kapitalgesellschaften wie DocMorris. Sollte das Fremdbesitzverbot fallen, stehe die Unabhängigkeit der Apotheker auf dem Spiel, so Becker.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kooperationen als Königsweg

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