Gedroht

Apotheker setzen Kassen Pistole auf die Brust

Der Deutsche Apothekenverband bringt sich vor den Verhandlungen zum Kassenabschlag 2013 in Stellung: Der Vorsitzende schickt auf dem Apothekertag schon erste Drohungen in Richtung der Kassen.

Veröffentlicht:
Droht mit der Schiedsstelle: DAV-Chef Fritz Becker.

Droht mit der Schiedsstelle: DAV-Chef Fritz Becker.

© Franziska Kraufmann / dpa

MÜNCHEN (cw). "Mehr Fairness" hat der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Beckerm von der GKV gefordert. Becker geht es um die Neuverhandlung des Kassenabschlags für 2013.

Basis der Gespräche sollten nicht die gesetzlich für 2011 und 2012 verfügten 2,05 Euro pro Packung sein, sondern die vordem von der Schiedsstelle gesetzten 1,75 Euro.

"Falls der GKV-Spitzenverband den Ausgangswert für die Verhandlungen anders sehen sollte", werde man "sehr schnell die Schiedsstelle anrufen", sagte Becker bei der Eröffnung der pharmazeutischen Fachmesse Expopharm in München.

Offenkundig fürchtet Becker, dass die Kassen nach der kürzlichen Erhöhung des Packungsfixums um 25 Cent jetzt - wenn überhaupt - nur eine marginale Senkung des Abschlags zugestehen.

Becker kritisiert: Kein partnerschaftlicher Umgang

"Ohne den Einsatz der Apotheker würde kein einziger Cent aus den Rabattverträgen gehoben werden können. Statt diesen Einsatz zu würdigen, werden wir aber von einigen Krankenkassen mit abenteuerlichen Mahnschreiben überhäuft. Partnerschaftlicher Umgang ist das nicht - ganz im Gegenteil", sagte Becker in München laut einer Pressemitteilung.

Becker kritisierte, dass bei Rabattverträgen immer wieder Arzneien genommen würden, "die nicht oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen".

Das Chaos mit den Grippe-Impfstoffen, das derzeit in einigen Bundesländern herrsche, sei ein aktuelles Beispiel für die Probleme bei Ausschreibungen der Kassen, so Becker weiter.

"Die Verantwortung liegt hier klar und eindeutig bei den Kassen. Wer milliardenschwere Einsparungen generieren will, der muss seine Verträge sauber aufsetzen und sauber in den Markt einführen."

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitsmarkt

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke

Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!