Apps auf Rezept

Apple verdient immer mit bei Verschreibung

Regierung sieht vorerst keine Alternative zu Apple und Google – blechen muss die GKV.

Veröffentlicht:

Berlin. Das Unternehmen Apple wird ein Profiteur des Digitale-Versorgung-Gesetzes sein, das der Bundestag vergangene Woche beschlossen hat. Ab 2020 können Vertragsärzte bestimmte Gesundheits-Apps zulasten der gesetzlichen Kassen verschreiben.

Das Gesetz eröffnet ausdrücklich die Möglichkeit, dass Apps den Versicherten auch „auch über öffentlich zugängliche digitale Vertriebsplattformen zur Verfügung gestellt werden“ können. Anders als aber von der Bundesregierung erhofft, können kommerzielle Vertriebsplattformen dabei aber zunächst nicht umgangen werden. Das gibt die Regierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der grünen Bundestagsabgeordneten Maria Klein-Schmeink zu. Apple verdient bei jedem Download, die Kassen müssten dafür zahlen.

Zwar gebe es theoretisch technische Alternativen zur App-Vertriebsplattform von Apple, die seien zurzeit aber „noch zu aufwändig für eine breite Nutzung“, heißt es in der Antwort von BMG-Staatssekretär Thomas Gebhart. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Versicherte, die kommerziell betriebene Plattformen nicht nutzen wollen, bei der Verschreibung zunächst außen vor bleiben. Gebhart setzt auf das Prinzip Hoffnung: Die Technik und der Markt entwickelten sich weiter, sodass „sich die Bezugsmöglichkeiten weiter vereinfachen und erweitern werden.“

Auf die Kassen könnten erhebliche zusätzliche Verwaltungskosten zukommen: Ist ein Download im Falle des iOS-Betriebssystems nur über die Vertriebsplattform von Apple möglich, müsste die Kasse dem Versicherten entstandene Aufwendungen per Kostenerstattung zurückzahlen.

Im Falle des Google-Betriebssystems Android gibt es zwar unabhängige Vertriebsplattformen. Allerdings gilt das manuelle Herunterladen von sogenannten APK-Dateien („Android Package“) als umständlich. Zudem birgt dieses Vorgehen zusätzliche Sicherheitslücken, auch wären Updates des Herstellers nicht möglich. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Schmoldt 14.11.201910:14 Uhr

Als kleiner Hinweis, natürlich ist es möglich Apps außerhalb der App-Stores anzubieten (Thema: Progessive Web App (PWA)). Auch Android-Apps über eigene Server anzubieten ist ein leichtes. Dem Nutzer kann ein einfacher Link bereitgestellt werden zum Downloadder App. Auch Updates sind dann ohne Weiteres und Aufwand möglich. Bitte informieren Sie sich doch erst einmal selbst über diese Themen...

Im DVG steht auch drin, dass die App-Stores vermieden werden sollen, wenn dies möglich ist. Dies ist mit PWAs in den allermeisten Fällen definitiv möglich! Das BFARM muss dies bei der Definition der Anforderungen und der späteren Prüfung einfach nur beachten. Nun Panik zu verbreiten, dass Google und Apple unsere Krankenkassen schröpfen werden, ist völlig unangebracht!

Es ist erschreckend, was in den vergangenen Monaten und aktuell alles für ein Blödsinn über das DVG verbreitet wird.

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Körperliche Aktivität

Gegen chronische Kreuzschmerzen hilft Gehen – und zwar täglich

Sichere Therapie

Gicht: Wer bekommt gefährliche Allopurinol-Nebenwirkungen?

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung