Benkert kritisiert BÄK-Chef

Bundesapothekerkammer: „Arzneimittel gehören nicht auf den Flohmarkt“

BÄK-Präsident Reinhardt hat angesichts der Arznei-Lieferengpässe die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich in der Nachbarschaft gegenseitig mit Medikamenten auszuhelfen. Die Apotheker sind schockiert.

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Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, kritisiert den Vorschlag von BÄK-Chef Reinhardt.

Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, kritisiert den Vorschlag von BÄK-Chef Reinhardt.

© ABDA

Die Apothekerschaft hat mit Bestürzung den Aufruf von Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), zum nachbarschaftlichen Austausch verfallener Arzneimittel zur Kenntnis genommen, wie die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände berichtet.

Reinhardt hatte im „Tagesspiegel“ vom Sonntag die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich gegenseitig mit der Hausapotheke zu helfen: „Jetzt hilft nur Solidarität. Wer gesund ist, muss vorrätige Arznei an Kranke abgeben. Wir brauchen so was wie Flohmärkte für Medikamente in der Nachbarschaft.“

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Benkert: „Es schockiert mich“

Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, hat jetzt darauf reagiert: „Arzneimittel gehören in Apotheken, nicht auf den Flohmarkt – schon gar keine abgelaufenen Arzneimittel. Es schockiert mich, dass der Präsident der Bundesärztekammer Derartiges öffentlich vorschlägt.

Verfallene Arzneimittel können die Gesundheit der Patientinnen und Patienten massiv gefährden, ganz abgesehen von haftungsrechtlichen Fragen. Zudem steht die Gesetzeslage dem klar entgegen und die aktuelle Situation eignet sich nicht für Populismus. Zur Sachlage: Derzeit gibt es schlicht zu wenig Fiebersäfte. Der Vorschlag von Herrn Reinhardt geht völlig an der Realität vorbei.

Die Apotheken stehen aktuell unter enormem Druck, das Fehlen von lebenswichtigen Arzneimitteln zu managen. Es wäre wünschenswert, wenn sich auch Repräsentanten der Ärzteschaft verantwortungsvoll an Lösungsansätzen beteiligen würden.“ (mn)

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