Tarifverhandlungen für Klinikärzte
Auch der vierte Poker bleibt erfolglos
Und wieder keine Einigung: Die Tarifverhandlungen für die Ärzte an den kommunalen Kliniken sind erfolgslos beendet worden. Die Gespräche wurden auf Anfang März vertagt.
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Protest mit der Trommel in Düsseldorf.
© Daniel Naupold / dpa
DÜSSELDORF. In den ersten drei Verhandlungsrunden im Tarifpoker für Ärzte an kommunalen Klinik hat es keine Annäherung gegeben - und auch im vierten Anlauf am Freitag in Düsseldorf glückte keine Einigung.
Die Gespräche zwischen dem Marburger Bund und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) wurden vertagt. Die nächsten Sitzungen sollen am 4. und 5. März stattfinden.
Der Marburger Bund (MB) fordert für die 50.000 Ärzte sechs Prozent mehr Gehalt, eine Reduzierung der Grenze für die durchschnittliche wöchentliche Höchstarbeitszeit von 60 Stunden sowie ein um 400 Euro höheres Monatsgehalt für die individuelle Erklärung eines Arztes, wenn er doch zum Opt-out bereit ist.
Bislang erlaubt der Tarifvertrag, die gesetzlich vorgeschriebene Obergrenze von 48 Stunden auf durchschnittlich 60 Stunden pro Woche zu überschreiten, wenn dabei regelmäßig und in erheblichem Umfang Bereitschaftsdienst geleistet wird.
Arbeitgeber bieten 1,7 Prozent mehr Gehalt
Diese sogenannte Opt-out-Regelung hat der MB gekündigt. Angeboten hat die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) 1,7 Prozent mehr Gehalt.
Über eine Reduzierung der Höchstarbeitsgrenze wollen die Arbeitgeber nicht verhandeln, aber den Urlaubsanspruch für Ärzte unter 55 Jahren um einen Tag kürzen.
Der Verhandlungsführer des MB, Rolf Lübke, hat das Angebot scharf zurückgewiesen.
"Die kommunalen Arbeitgeber müssen ihr indiskutables Angebot massiv überarbeiten, sonst wird eine Einigung nicht möglich sein", sagte er vor dem Start der vierten Verhandlungsrunde.
Die Tarifverhandlungen wurden von Protesten begleitet: Nach Angaben des Marburger Bundes nahmen rund 1000 Klinikärzte aus ganz Deutschland an der Demonstration in Düsseldorf teil. (chb/ths)