Transplantationsmedizin

Auf dem Weg zum Organspenderegister

Veröffentlicht:
Ein Organspendeausweis

Ein Organspendeausweis

© Andreas Franke / picture alliance

Noch immer setzen sich zu wenige Bundesbürger zu Lebzeiten mit der Frage einer möglichen Organspende auseinander. Dadurch müssen vielfach Angehörige entscheiden. Im vergangenen Jahr hatten gerade einmal 15 Prozent der bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gemeldeten möglichen Organspender eine solche persönliche Entscheidung zur Organspende auch schriftlich dokumentiert.

Mit dem „Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende“, das 2021 in Kraft tritt, soll sich das ändern. Denn das Gesetz sieht den Aufbau eines bundesweiten Organspenderegisters vor. Dieses lässt bislang aber auf sich warten. Bereits Anfang des Jahres, nachdem die Entscheidungslösung von Bundestag und -rat beschlossen worden war, hatte die Regierung das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) damit beauftragt, ein Register „für Erklärungen zu Organ- und Gewebespende“ zu entwickeln und in Betrieb zu nehmen. Damit es nun vorangeht, schafft das GVWG den rechtlichen Rahmen für das Erfassen und die Evaluation der Daten.

So soll das BfArM die notwendigen Daten erhalten, damit in dem Register Fehlzuordnungen bei Doppelungen persönlicher Daten bei unterschiedlichen Personen verhindert werden. Denn der Zuspruch zum Register hängt wesentlich von seiner Sicherheit ab. Zusätzlich soll das Institut auch die Daten von Transplantationsbeauftragten erheben können, die nicht Ärzte sind. Um die Organspendebereitschaft in der Bevölkerung genauer zu erfassen, soll das BfArM zudem jährlich – anonymisiert – die im Register dokumentierten Erklärungen zur Organ- und Gewebespende auswerten. Der Gesetzgeber erhofft sich so belastbare Daten zu Art und Anzahl der Organspende-Erklärungen, ihren Änderungen und auch der Widerrufe zu erhalten. Darauf könne man dann eine gezieltere Aufklärung der Bevölkerung aufsetzen. (reh)
Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Organspende

Die Scheindebatte nimmt kein Ende

Vorläufige Bilanz

Leicht positive Entwicklung bei Organspenden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung