Kommentar zu GKV-Finanzen

Aus dem Gleichgewicht

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Beruhigungsrhetorik ist für das Bundesgesundheitsministerium bei der Kommentierung der GKV-Finanzentwicklung zurzeit das Mittel der Wahl.

Mit gewagten Rechenoperationen schafft das BMG es jedes Quartal neu, in seinen Verlautbarungen die Sonne scheinen zu lassen. Eigentlich, so die Botschaft, müssten die Kassen schwarze Zahlen ausweisen.

Tatsächlich steht nach drei Quartalen in diesem Jahr ein Minus von rund 400 Millionen Euro. Damit fällt das Minus geringer aus, als von Vielen erwartet. Die stabile Konjunktur und der Zuwachs sozialversicherungspflichtiger Jobs sind ein Segen für die Sozialkassen. Das eigentliche Drama spielt sich GKV- intern ab: Die Finanzentwicklung zwischen den Kassenarten driftet immer weiter auseinander.

Vor allem viele Innungs- und Betriebskrankenkassen stehen tief in den Miesen. Der kasseninterne Finanzausgleich hat Schlagseite. Dass vor allem die Ost-AOKen in Geld schwimmen, hat nicht primär mit brillantem Management zu tun.

Steigende Zusatzbeiträge sind im Wahlkampf 2017 für die Koalition Gift. Weil eine große Operation am Morbi-RSA kurzfristig nicht machbar ist, sind mikrochirurgische Eingriffe gefragt, die das GKV-System wieder in die Balance bringen. Beruhigungsrhetorik allein reicht nicht.

Lesen Sie dazu auch: Kassen-Finanzen: Nur ein hauchdünner Überschuss

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Mission Krankenkassenfinanzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Steckt da die richtige Karte drin, oder muss sie etwa zum Jahreswechsel ausgetauscht werden? Die KBV warnt Vertragsarztpraxen vor Untätigkeit bei älteren Konnektoren und Arztausweisen, weil anderenfalls der TI-Zugang blockiert wäre.

© Ingenico Healthcare

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen