Kassen-Finanzen

Nur ein hauchdünner Überschuss

Nach einem Defizit von knapp einer halben Milliarde Euro haben die Krankenkassen im dritten Quartal einen Mini-Überschuss verbucht.

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

BERLIN. Die Reserven der gesetzlichen Krankenversicherung einschließlich des Gesundheitsfonds sind per 30. September 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 auf 22,8 Milliarden Euro gesunken.

Das Bundesgesundheitsministerium erwartet aber im vierten Quartal eine Auffüllung der Reserven, heißt es anlässlich der Veröffentlichung der GKV-Finanzdaten für die ersten drei Quartale 2015.

Hatten die Kassen im ersten Halbjahr noch ein Defizit von 492 Millionen Euro verbucht, so war das Ergebnis mit einem Überschuss von 96 Millionen Euro im dritten Quartal nahezu ausgeglichen. Die Finanzreserven der Einzelkassen liegen bei 15,3 Milliarden Euro, 700 Millionen Euro weniger als vor einem Jahr.

Hoffnung auf Weihnachtsgeldzahlungen

Der Gesundheitsfonds verbucht in den ersten drei Quartalen ein Defizit von 4,95 Milliarden Euro. Die Finanzreserven sanken im Vergleich zum 30. September des Vorjahres um zwei Milliarden Euro, im Vergleich zu Ende 2014 sogar um knapp fünf Milliarden Euro.

Traditionell füllt sich die Kasse des Fonds wieder im letzten Quartal, wenn insbesondere aufgrund von Weihnachtsgeldzahlungen höhere Beiträge eingenommen werden. Die Kassen erhalten hingegen aus dem Fonds monatlich gleiche Zuweisungen.

Belastend wirkt sich für den Fonds im laufenden Jahr der um 2,5 Milliarden Euro gesenkte Steuerzuschuss aus, der aber im kommenden Jahr wieder erhöht wird.

Hohe Ausgaben für neue Arzneimittel

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ausgabenwachstum deutlich von 5,3 auf 3,7 Prozent abgeflacht. Eine wesentliche Ursache dafür ist die Normalisierung des Anstiegs der Arzneimittelausgaben von 9,3 auf 4,4 Prozent. Die Entwicklung liegt damit im Rahmen der Vereinbarungen zwischen KBV und GKV-Spitzenverband.

Auffällig sind nach Angaben des BMG die hohen Ausgaben für neue Arzneimittel; allein die Innovationen zur Behandlung von Hepatitis C verursachten in den ersten neun Monaten Ausgaben von gut einer Milliarde Euro.

Auf der anderen Seite konnten die Kassen durch Rabattvereinbarungen das Einsparvolumen um 13 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2015 erhöhen.

Lesen Sie dazu auch: Kommentar: Aus dem Gleichgewicht BKK-Vorstand im Gespräch: Koalition wird Zeit schinden

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung